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Um Diesel zu sparen, wurde ein Reduktionsbolzen in Potsdamer Busse eingebaut. 2012 seien diese aber ausgebaut worden, teilte der Verkehrsbetrieb den PNN nun mit.
© S. Gabsch

Verkehrsbetrieb Potsdam weist Vorwürfe zurück: "Wir schicken keine verkehrsunsicheren Fahrzeuge auf die Straße"

Potsdamer Busfahrer kritisierten Sicherheitsmängel an Bussen und einen harschen Umgangston im Unternehmen. Der Verkehrsbetrieb weist die Vorwürfe nun zurück - räumt aber ein, dass die Gaspedale bis 2012 verändert wurden, um Sprit zu sparen.

Potsdam - Die Geschäftsführer des Potsdamer Verkehrsbetriebes (ViP) haben Vorwürfe über Sicherheitsmängel und einen ruppigen Umgang mit Busfahrern beim städtischen Unternehmen zurückgewiesen. „Wir schicken keine Fahrzeuge auf die Straße, die verkehrsunsicher sind“, sagte Technik-Chef Oliver Glaser am Dienstag den PNN. Der kaufmännische ViP-Geschäftsführer Martin Grießner verwies auf gute Ergebnisse der vergangenen Kunden- und auch Mitarbeiterbefragungen. Anlass war ein PNN-Bericht vom Dienstag über Beschwerden von Busfahrern.

Das Gaspedal wurde manipuliert - aber laut ViP nur bis 2012

So hatte ein inzwischen entlassener Fahrer über Manipulationen an Volvo- Bussen berichtet: Um Kraftstoff zu sparen, sei unter dem Gaspedal ein Bolzen eingebaut worden, damit das Pedal nicht mehr voll durchgetreten werden kann. Der ViP hatte zunächst geantwortet: „Das Gaspedal ist nicht verändert.“ Allerdings war es das einmal. Denn nach der Anschaffung der Volvo-Busse unter der früheren ViP-Führung habe sich gezeigt, dass der Diesel-Verbrauch erheblich sei. Als Lösung habe der Bushersteller den besagten Reduktionsbolzen angeboten und eingebaut – allerdings habe sich das vor allem negativ auf das Beschleunigungsverhalten der Busse ausgewirkt und wurde 2012 wieder ausgebaut, wie die ViP-Chefs erklärten. Ebenso bestätigten sie weitere Hinweise, wonach 2013 bei einigen Volvo-Bussen die Türen während der Fahrt aufgingen. Aber auch das Problem sei längst gelöst worden, hieß es. Die Busflotte würde vierteljährlich kontrolliert und die Volvos in den nächsten Jahren ersetzt. Eine von einem Busfahrer geschilderte Fehlfunktion im Getriebe habe sich laut der ViP-Spitze als Komfortproblem erwiesen – also keines, dass die Sicherheit der Fahrgäste beeinträchtigte.

Glaser sagte, trotz guten Werten bei der letzten Mitarbeiterbefragung 2014 sei der Stress für die Busfahrer angesichts des wachsenden Verkehrs in Potsdam stetig gestiegen: „Sie fahren gegen die Zeit.“ Durch ein Gesundheitsprogramm versuche man, die Fahrer – auch die Leiharbeiter – stressresistenter zu machen. Auch das Landesamt für Arbeitsschutz habe zuletzt die Bedingungen beim ViP geprüft, ohne Beanstandungen, wie die Chefs erklärten. Wo noch nachgebessert werden müsse, werde gerade mit einer Mitarbeiterbefragung geklärt.

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