Bornstedter Feld: Pläne für den Volkspark: Weniger Park für mehr Geld
Der Volkspark wird bald kleiner, Freizeit- und Sportanlagen sollen neue Standorte im Park finden. Und der Eintritt soll steigen.
Potsdam - Der Volkspark wird kleiner – und in absehbarer Zeit auch etwas teurer. Wie die Geschäftsführerin des kommunalen Freizeitparks, Diethild Kornhardt, am Wochenende den PNN auf Anfrage bestätigte, arbeitet die Stadtverwaltung an einem Beschlusstext für die Stadtverordneten, um den Eintritt für den Park wieder von einem auf 1,50 Euro zu erhöhen. Bereits im Zuge des Doppelhaushalts 2015/2016 hatten sich die Stadtverordneten für eine derartige Erhöhung ausgesprochen. Allerdings müssen sie den höheren Eintritt auch noch einmal beschließen. Im September 2012 hatten die Stadtverordneten – überraschend – auf Antrag der Fraktion Die Andere den früheren Eintrittspreis von 1,50 Euro um 50 Cent gesenkt. Mit den Eintrittsgeldern wird der Park bewirtschaftet. Im vergangenen November hatte sich bereits die gewählte Interessenvertretung für das Bornstedter Feld für eine Anhebung der Eintrittsgelder ausgesprochen – um Pflege und Bewachung des Parks sicherzustellen.
Zugleich haben die Stadtverordneten jetzt ein Konzept „Volkspark 2020“ zur Kenntnis bekommen, in dem der kommunale Entwicklungsträger für das Bornstedter Feld detailliert die Planungen beschreibt, wie der kleinere Volkspark einmal aussehen soll – bekanntlich soll in rund drei Jahren westlich der Georg-Hermann-Allee ein Teil des Parks zugunsten von Wohngebäuden weichen. Auf diesen Flächen sind derzeit unter anderem der Betriebshof des Volksparks, eine Beachvolleyballanlage, mehrere Grillplätze, drei Bahnen für das Spiel Disc-Golf, Lehrgärten sowie Partygärten und der „Zirkus Montelino“ untergebracht. Diese sollen laut dem von Berliner Landschaftsarchitekten erdachten Konzept an anderer Stelle in den Park integriert werden.
Eingangsbereich des Volksparks soll aufgewertet werden
Doch dieses Unterfangen ist schwierig. Denn auf dem 65 Hektar großen Gebiet des zur Bundesgartenschau 2001 angelegten Parks befinden sich unter anderem ein Natur- und Wasserschutzgebiet sowie etliche Angebote wie eine Skateanlage, Ballspielfelder oder diverse Spielplätze. Insofern stehen nur wenige Ausweichflächen zur Verfügung.
Laut dem Konzept sollen künftig der Betriebshof, die Partygärten, die Grillzone und das Montelino-Zelt am jetzigen Eingangsbereich des Volksparks bei der Biosphäre gebündelt werden. Dafür muss ein Teil der jetzt dort befindlichen Parkplatz-Fläche frei gemacht werden, heißt es in dem Konzept. Diese jetzt mit zahlreichen Hecken aufgelockerte Stellplatzanlage für 200 Autos solle „verdichtet“ werden. Zugleich werde aber der Eingangsbereich des Volksparks stark aufgewertet, heißt es in dem Konzept. Die Disc-Golf-Anlagen sollen im sogenannten Remisenpark des Freizeitareals angelegt werden. Für die Beachvolleyballanlage prüfe man mehrere dezentrale Felder, sagte Kornhardt – im Konzept selbst, das den Stand November 2013 wiedergibt, ist noch von einer acht Felder großen Anlage südöstlich der Biosphäre die Rede. Doch dieser Standort werde wegen der nahen Wohnbebauung vom kommunalen Entwicklungsträger für das Bornstedter Feld als problematisch eingeschätzt, wird in der Vorlage für die Stadtverordneten erklärt. Insofern sei man beim Standort für die Beachvolleyballanlage inzwischen von dem Konzept abgewichen, hieß es weiter.
Spätestens 2018 wird der Park kleiner
Die von Anfang an vorgesehene Verkleinerung des Volksparks hatten die Stadtverordneten erst in diesem Jahr wieder bestätigt. Denn die Kommunalpolitiker hatten sich mit Mehrheit gegen den im vergangenen Bürgerhaushalt beliebten Vorschlag entschieden, den Park in seinem jetzigen Umfang beizubehalten. Doch das würde 7,6 Millionen Euro kosten, hatte die Stadtverwaltung vorgerechnet. Unter anderem müsste der kommunale Entwicklungsträger, eine Tochter der städtischen Bauholding Pro Potsdam, auf Einnahmen aus Grundstücksverkäufen verzichten. Zudem könnten 320 geplante Wohnungen nicht gebaut werden – unter Verweis auf den angespannten Potsdamer Wohnungsmarkt sei dies keine Option. Kornhardt sagte, spätestens 2018 werde der Volkspark deshalb wohl kleiner werden müssen.
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