zum Hauptinhalt
Am Alten Markt in Potsdam wird schon gebaut. An der Bibliothek werden die ersten Grundstücke vergeben.
© Andreas Klaer

Baustelle Potsdamer Mitte: Weg für Studentenwohnheim frei

Der Sanierungsträger vergibt im Potsdamer Stadtzentrum zwei Grundstücke direkt. Im Verfahren für weitere Flächen im zentralen Block IV sind noch Fragen offen.

Potsdam - Sozialwohnungen, Studentenbuden und öffentliche Nutzungen: In der Potsdamer Mitte werden die Voraussetzungen für eine vielfältige Entwicklung geschaffen. Wie der zuständige Sanierungsträger auf PNN-Anfrage mitteilte, hat nun das erste Grundstück im sogenannten Block IV einen neuen Eigentümer gefunden. "Der Kaufvertrag zwischen dem Sanierungsträger und der Pro Potsdam zu Los 1 wurde auf der Grundlage der Festlegungen des Beschlusses der Stadtverordneten vom August 2020 abgeschlossen", so deren Sprecher Sven Alex.

Mit Los 1 sind mehrere Grundstücke an der Friedrich-Ebert-Straße neben der Bibliothek gemeint. Dort sollen wie berichtet von der kommunalen Immobilienholding Pro Potsdam Sozialwohnungen gebaut werden. Außer Wohnungen sollen dort auch Räume für die Erweiterung des benachbarten Bildungsforums geschaffen werden – beispielsweise zusätzliche Flächen für das Schaufenster der Wissenschaft, die Kinderbibliothek und die Volkshochschule. 

Vertrag wird noch geprüft

Und auch für das Areal zwischen Bibliothek und Staudenhof - vom Sanierungsträger Los 2 genannt - gibt es Neuigkeiten: Wie berichtet sollen sich entlang der Anna-Flügge-Straße – der früheren Kaiserstraße - künftig auch Studenten zu Hause fühlen. Nun seien für die Vergabe von Los 2 über das Land Brandenburg an das Studentenwerk Potsdam alle Weichen gestellt, hieß es auf Nachfrage. "Hier haben wir das Grundstück dem Studentenwerk Potsdam zum Bau von günstigen Wohnungen für Studierende angeboten", so Alex. Dieses habe ein grundsätzliches Interesse am Ankauf geäußert. "Aktuell befindet sich das Vertragswerk in Prüfung beziehungsweise Abstimmung."

Auch beim Studentenwerk ist man guter Dinge. "Das Grundstück wurde uns angeboten und wir beabsichtigen den Kauf und damit die Errichtung einer weiteren studentischen Wohnanlage", teilte Sprecherin Julia Sammler mit. Genaue Pläne gibt es noch nicht. Wohnheimplätze dürften aber dringend gebraucht werden. Vor der Coronakrise waren sie immer schnell vergriffen und nur rund neun Prozent der Potsdamer Student:innen versorgt.

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem neuen Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Mit den Vergaben ist klar, wie es auf zwei von vier Losen im sogenannten Block IV weitergeht - also auf den Grundstücken rings um die Stadt- und Landesbibliothek. Die Fläche liegt seit dem Abriss der Fachhochschule brach, Teile werden derzeit für die Baustelleneinrichtung des benachbarten Block III genutzt. Dort wird wie berichtet bis 2023 ein Karree mit Wohn- und Geschäftshäusern größtenteils von Potsdamer Genossenschaften errichtet, wobei die vier Eckhäuser weitgehend ihre historischen Fassaden bekommen sollen.

Preis für die Grundstücke steht fest

Noch nicht so weit ist man beim Sanierungsträger mit der Vergabe der Lose 3 und 4. Die Ausschreibung war im Dezember 2020 gestartet worden. Das Vergabeverfahren ist zweistufig. Im ersten Schritt konnten sich Interessenten mit einem Nutzungskonzept bewerben. Der Preis steht fest: Ein Teil wird für 1,77 Millionen Euro angeboten, der andere für 1,5 Millionen Euro.  Gefragt waren Angebote mit mietgedämpften Wohnangeboten über eine möglichst lange Laufzeit sowie öffentlich zugängliche Nutzungen für Kultur, Gastronomie und Einzelhandel in den Erdgeschossen. Am Anfang des zweiten Quartals 2021 sollten die Zuschläge erteilt werden, hieß es im Dezember.

Auswahlgremium soll entschieden

Doch ein Ergebnis nennt der Sanierungsträger auf Nachfrage noch nicht. "Für die Lose 3 und 4 befinden wir uns aktuell noch im Interessenbekundungsverfahren mit Nutzungskonzept", heiß es. Zeitlich seien die Verfahren für die Lose 1 und 2 sowie die Lose 3 und 4 in der Form synchronisiert, dass bis Ende 2021 die Baukonzepte durch die Bauherren eingereicht werden müssen. Erklärtes Ziel sei es, Ende Februar 2022 in einer Sitzung der Auswahlkommission über die Baukonzepte zu entscheiden. Wie berichtet müssen die Bieter mindestens drei Architekturentwürfe je Parzelle ihres Loses erarbeiten, die durch ein Auswahlgremium bewertet werden. 

Für die beiden Eckgebäude an der Nikolaikirche und am sogenannten Acht-Ecken-Platz sind historische Gestaltungsleitlinien vorgesehen. Wie in Block III sei es geplant, die Entwürfe für alle Lose, aus denen dann die besten Baukonzepte ausgewählt werden, im Vorfeld der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Baustart für den Block IV soll nach Fertigstellung des Blocks III im dritten Quartal 2023 erfolgen, Mitte 2026 soll alles fertig sein. 

Zur Startseite