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Teurer Müll. Die Abfallentsorgung wird ab diesem Jahr teurer – unter anderem wegen der neuen Biotonnen. Aber auch die Abholung der Restmülltonnen wird deutlich teurer.
© Andreas Klaer

Neues Jahr, neue Regeln in Potsdam: Was sich 2016 für die Potsdamer ändert

Der Winterdienst wird günstiger, die Müllgebühren erhöhen sich deutlich, zum Parken in der City muss man mehr Kleingeld bereithalten und für Pferde wird eine Windelpflicht eingeführt.

Potsdam - Müllgebühren, Fahrscheine, Parktickets: 2016 müssen sich die Potsdamer auf einige Preiserhöhungen für kommunale Leistungen einstellen. Es gibt aber auch, wenngleich wenige, Gebührensenkungen. Die PNN geben einen Überblick.

Müllgebühren

Der größte Anstieg betrifft die Müllgebühren: Sie steigen für die Abholung von Restmüll um rund 30 bis 35 Prozent, je nach Tonnengröße. Dazu kommen die neuen Gebühren für die wegen bundesweit geltenden Regeln eingeführte Biotonne: Für eine 60-Liter-Tonne fallen zum Beispiel jährlich 76,39 Euro an – bei wöchentlicher Leerung. Damit sind besonders Eigenheim-Besitzer betroffen. Ab Mitte des Jahres will die Stadtverwaltung evaluieren, ob die neuen Gebührensätze gerechtfertigt sind.

Strom, Gas und Wasser

Etwas billiger wird beim Versorger Energie und Wasser Potsdam der Preis für das Sonderprodukt „EWP Komfortgas“. Bei einem durchschnittlichen Erdgasverbrauch von 15 000 Kilowattstunden bedeutet das laut EWP-Sprecher Stefan Klotz eine jährliche Ersparnis von rund 44 Euro.

Der Strompreis bleibt laut Klotz gleich – obwohl diverse Umlagen um 0,7 Cent pro Kilowattstunde gestiegen seien. Durch geringe Beschaffungskosten habe man den Anstieg aber auffangen können, um eine Preiserhöhung zu vermeiden, so Klotz. Unverändert bleiben nach Angaben der Stadtverwaltung die Wasserpreise. Anders als bei Strom und Gas ist beim Wasser kein Anbieterwechsel möglich.

Öffentlicher Nahverkehr

Beim Potsdamer Verkehrsbetrieb werden einige Zeitkarten teurer. So kostet etwa eine übertragbare Umweltkarte, die an Wochenenden auch als Familienticket gilt, künftig 394 Euro pro Jahr, 13,80 Euro mehr als zuvor. Das Schülerticket verteuert sich um 5,80 auf dann 247,30 Euro. Einzelfahrkarten bleiben unverändert. Auch auf den Strecken nach Berlin wird es teurer: Unter anderem kostet eine Tageskarte Berlin ABC jetzt 20 Cent mehr – dann 7,60 Euro.

Parkgebühren

Wer in der Potsdamer Innenstadt parken will, muss mehr Kleingeld mitbringen: Die Parkgebühren sollen von 1,50 Euro auf zwei Euro pro Stunde steigen. Betroffen ist das Gebiet der zweiten barocken Stadterweiterung – also alle Straßen zwischen der Hegelallee, der Hebbelstraße, der Charlottenstraße und der Schopenhauerstraße. Die Mehreinnahmen sind für die Instandsetzung der Straßen vorgesehen.

Straßenreinigung

Für viele Anlieger sinken die Gebühren für die Straßenreinigung, der Winterdienst wird für alle günstiger. Der Preis für den Winterdienst sinkt von derzeit 4,89 Euro pro Frontmeter auf nun 4,06 Euro. Auch die Gebühren für die Straßenreinigung werden pro Reinigungsklasse etwas geringer. So sinkt beispielsweise der Preis für die Reinigungsklasse 1 von 81,62 auf 79,68 Euro.

Sauberer soll die Brandenburger Straße werden – dort erfolgt die Reinigung der Straße ab sofort täglich über die gesamte Breite. Zudem soll es für die Stadt an sieben Tagen pro Woche einen mobilen Einsatztrupp geben, der bei Bedarf kehrt. Die Änderungen seien wegen eines veränderten Reinigungsbedarfs notwendig geworden, heißt es aus dem Rathaus. Zudem waren wegen milden Wintern in den vergangenen Jahren die Winterdienst-Kosten gesunken. Bemerkenswert am Rande: Eingeführt wird die „Windelpflicht für Pferde“ im öffentlichen Straßenraum. Betreiber von Fuhrwerken müssen den Pferden Auffangbehältnisse für den Kot anlegen.

Kitas und Horte

Besserverdienende sollen mehr für die Betreuung ihrer Kinder in Krippen, Kitas und Horten zahlen, sozial Schwache weniger. Nach einem Beschluss der Stadtverordneten wird die bisherige Beitragsdeckelung für Familien mit einem Jahreseinkommen von mehr als 77 000 Euro brutto auf 149 000 angehoben.

Das bedeutet zum Beispiel: Bisher mussten Eltern für acht Stunden Krippenaufenthalt 343 Euro monatlich zahlen. Wenn sie jetzt bis zu 150 000 Euro verdienen, sind ab sofort – gestaffelt – bis zu 555 Euro pro Monat fällig, also 61 Prozent mehr. Dafür müssen Eltern, die unter 22 000 Euro erhalten, künftig keine Gebühren mehr zahlen. Bisher lag diese Beitragsfreigrenze bei 12 500 Euro. Außerdem haben die Stadtverordneten beschlossen, dass es bis 2020 keine Erhöhung von Kita-Beiträgen mehr geben wird.

Bäder und Saunen

Bereits im November ist der Preis für den Besuch der Schwimmhallen am Brauhausberg oder Am Stern von 3,50 auf 4 Euro gestiegen. Die Ticketpreise für eines der beiden Strandbäder kosten für einen Erwachsenen künftig vier statt drei Euro, für Kinder zwei statt 1,50 Euro. Drei Stunden Sauna im Kiezbad am Stern kosten ab heute 13,50 statt 11,30 Euro. Allerdings gibt es dort nun eine Dachterrasse mit Wintergarten. Zudem ist vom Bund die Umsatzsteuer auf Saunaeintritte von sieben auf 19 Prozent erhöht worden – was zu Preissteigerungen in der ganzen Branche führt.

Volkspark

Ab 1. März wird für die wärmere Jahreszeit der Eintrittspreis für den Volkspark im Bornstedter Feld angehoben – um 50 Cent auf 1,50 Euro. Der Ermäßigungstarif um 50 Cent bleibt bestehen. Auch der Preis für die Jahreskarte steigt um zwei auf 19 Euro.

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