Verkehr in Potsdam: Vorstoß für dritte Havelbrücke vor dem Scheitern
Soll es eine dritte Havelbrücke über den Templiner See geben? Aktuell stehen die Chancen für die sogenannte Havelspange wieder schlechter.
Potsdam - Der neuerliche Vorstoß für eine Umgehungsstraße mit einem dritten Havelübergang steht bereits wieder kurz vor dem Aus. Das wurde am Donnerstagabend im Umweltausschuss der Stadtverordneten deutlich. Denn dort stimmte eine knappe Mehrheit ausgerechnet für einen durchaus launigen Änderungsantrag der Fraktion Die Andere – in dem empfohlen wurde, den Antragstellern erneut „niedrigschwellig“ alle Argumente zu vermitteln, die gegen das umstrittene Großprojekt sprechen. Die Abstimmung kann als Vorentscheidung vor dem eigentlichen Votum der Stadtverordneten gelten.
Wie sind die Chancen für eine dritte Havelbrücke?
Neben Teilen der Linken hatten sich unter anderem die Fraktionen von CDU/ANW und Bürgerbündnis/FDP dafür stark gemacht, noch einmal die Chancen einer Umgehungsstraße zu untersuchen. Die Antragsteller hoffen, dass man damit gegen verstopfte Verkehrswege vorgehen kann, zumal Potsdam in den kommenden Jahren weiter wachsen soll. Gegner halten die bekannten Kritikpunkte aber schon für ausreichend erklärt: So gehe der überwiegende Verkehr in Potsdam in Richtung Innenstadt, könne also nicht über eine Umgehung abgefangen werden. Zudem gebe es kein Einverständnis der Gemeinde Schwielowsee für eine neue Brücke, deren Finanzierung ebenfalls unklar sei. Eine neuerliche Untersuchung für dieses „untote Verkehrsprojekt der Potsdamer Autolobby“ sei daher eine „unnötige Verschwendung“ von Steuergeld, hatte die Fraktion Die Andere erklärt.
Und ohnehin soll über das umstrittene Projekt im Zuge der Aktualisierung des Verkehrsentwicklungsplans der Stadt debattiert werden, hieß es im Ausschuss weiter