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Olaf Scholz (SPD) vor dem Brandenburger Tor.
© Sebastian Gabsch

Bürgerdialog mit Olaf Scholz: Von Schlümpfen und Menschen

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz stellte sich am Freitag in Potsdam den Fragen der Menschen im Wahlkreis 61, den er direkt gewinnen will. Unter anderem sprach er sich gegen eine Impfpflicht aus.

Potsdam- Der SPD-Kanzlerkandidat und Direktkandidat im Wahlkreis 61, Olaf Scholz, hat sich gegen eine Corona-Impfpflicht ausgesprochen. „Ich bin gegen die Impfpflicht, die wird es in Deutschland nicht geben“, sagte Scholz am Freitagabend bei einem Bürgerdialog unter freiem Himmel vor dem Brandenburger Tor. Er werbe aber dafür, sich impfen zu lassen, um sich und andere zu schützen, antwortete der SPD-Politiker auf die Frage eines 41-jährigen Potsdamers, wie er zum Impfen stehe. 
Etwa 200 Zuschauer waren zum Luisenplatz gekommen, um Scholz auf den Zahn zu fühlen, der in Potsdam und Umgebung das Direktmandat für die Sozialdemokraten verteidigen will. Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren gewann Manja Schüle in Potsdam das einzige Direktmandat für die SPD in einem ostdeutschen Flächenland. 

Sammlung mit Schlumpffiguren 

Die heutige Brandenburger Kulturministerin moderierte den Abend und entlockte Scholz den ein oder anderen Satz, der das Publikum zum Lachen brachte. Die Potsdamer sollten die Möglichkeit haben, „den Menschen Olaf Scholz“ kennenzulernen, kündigte Schüle an. Auf die Frage, wie er es gefunden habe, dass CSU-Chef Markus Söder ihm gesagt habe, er würde „schlumpfig grinsen“, sagte Scholz: „Ich dachte: Ja, das könnte es treffen.“ Inzwischen habe er eine kleine Sammlung von Schlumpffiguren, die er von verschiedenen Leuten geschenkt bekommen habe. 

Einsatz für bezahlbaren Wohnraum 

Sein erster Besuch in Potsdam liegt acht Jahre zurück. Scholz, damals Erster Bürgermeister von Hamburg, war zu einer Debatte zum Thema „Bezahlbares Wohnen – Grundrecht oder Luxus?“ im Plattenbaugebiet Am Stern geladen. Ein Dauerbrennerthema in der Landeshauptstadt. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und der kommt nicht von alleine“, sagte Scholz am Freitag – ohne ein konkretes Konzept zu nennen, wie er das Problem im Wahlkreis angehen will. Hier zu Hause fühlt sich der gebürtige Osnabrücker inzwischen offenbar. „Ich bin Brandenburger und ich bin Potsdamer“, sagte der Vizekanzler, der mit seiner Frau, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) seit 2018 in Potsdam wohnt. Neben Scholz sind 16 weitere Kandidaten im Wahlkreis 61 zur Bundestagswahl zugelassen, wie Kreiswahlleiter Michael Schrewe am Freitag mitteilte, darunter auch die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock

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