Neue Pläne für Bornstedter Feld: Verlängerung für Flüchtlingsheim sorgt für Bedenken
Eigentlich sollte die David-Gilly-Straße im Bornstedter Feld für eine Kita und andere soziale Zwecke verwendet werden. Doch nun prüft die Stadt, ob das dortige Flüchtlingsheim umgebaut und länger benötigt wird. Das sorgt bei Bürgervertretern für kritische Nachfragen
Potsdam - Im schnell gewachsenen Bornstedter Feld in Potsdam gibt es den nächsten Streit zur Nutzung einer wichtigen Fläche. Es geht um die jetzige Flüchtlingsunterkunft an der David-Gilly-Straße, wo eigentlich laut einem Stadtverordnetenbeschluss noch ab diesem Jahr eine Kita samt Bürgertreff errichtet werden sollte. Doch jetzt geht die Nutzung in die Verlängerung - wie lange, das ist unklar. Vor Ort gibt es daher erste Kritik. Bekannt geworden sind die Umplanungen zuletzt, als das Potsdamer Rathaus seine neuen Pläne vorstellte, dass Gemeinschaftsunterkünfte in Potsdam in wohnungsähnliche Verbünde umgebaut werden sollen. Dabei war auch von der David-Gilly-Straße die Rede, die neuerdings bis Ende 2022 genutzt werden soll - und vielleicht auch länger. So bestätigte eine Stadtsprecherin auf PNN-Nachfrage: "Es soll geprüft werden, ob beide Nutzungen parallel, also Wohnungen und beispielsweise eine Jugendfreizeiteinrichtung, dort realisiert werden können."
Verärgerung bei der Bürgervertretung
Das sorgt in der gewählten Interessenvertretung für das Bornstedter Feld für Erstaunen. Deren Sprecher, der CDU-Stadtverordnete Matthias Finken, erinnerte gegenüber den PNN an einen Beschluss der Gemeindevertretung vom Januar 2019 - wonach in der David-Gilly-Strasse eine Kita mit 90 bis 120 Plätzen sowie Räume für einen Bürgertreff und ein Funktionsgebäude für ansässige Sportvereine gebaut werden sollte. "Eine erneute Verzögerung wäre nur schwer verständlich - vor allem, weil für Flüchtlingsunterkünfte auch bereits geprüfte Alternativflächen, wie zum Beispiel am Freiland-Jugendzentrum, zur Verfügung stehen." Zugleich kritisierte er die Stadtverwaltung, dass diese konkurrierenden Planungen bisher öffentlich nicht angesprochen worden seien. Zudem erinnerte Finken daran, dass eigentlich schon seit Mitte der 2010'er in der David-Gilly-Straße soziale Infrastruktur für den Stadtteil stehen sollte, was damals wegen der Errichtung der Wohncontainer für Flüchtlinge warten musste. "Es ist inzwischen nicht mehr vermittelbar, dass bei der Entwicklung des Bornstedter Feldes der Bau dringend benötigter soziale Infrastruktur immer wieder verschoben wird - ohne alternative Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen", so Finken.
Das Thema werde auch in der Sitzung der Interessenvertretung aufgerufen, diese findet am 10. September ab 19 Uhr im Raum 030 bei der Pro Potsdam, Pappelallee 4, statt. Anmeldungen sind unter IVBF@gmx.de möglich.