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Fridays for Future: Über Tausend Klimaaktivisten demonstrieren vor der Wahl am Sonntag

Weit über 1000 Klimaschützer werden heute vor dem Brandenburger Landtag zur Fridays for Future-Demonstration vor den Wahlen am Sonntag erwartet. Mehrere Hundert sind bereits vor Ort.

Potsdam - Am Freitag, zwei Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg, hatte pünktlich um "3 vor 12" die Demonstration der Klimaschutz-Initiative "Fridays for Future" am Lustgarten in Potsdam begonnen. Rund 1500 Teilnehmer folgten dem Aufruf, teilten die Veranstalter mit.

Nach einer Kundgebung am Lustgarten, gegenüber des Landtags, zogen die Demonstranten durch die Innenstadt. Es kam zu kurzzeitigen Beeinträchtigungen für den Verkehr.

Für Jaro Abraham, Mit-Organisator, ist die Demonstration auch ein Aufruf an alle Nichtwähler: "Es ist eine coole Chance, die Parteien zu wählen, die Klimaschutz ernstnehmen".

Der 16-jährige Potsdamer erhofft sich, dass im kommenden Landtag der Klimaschutz eine entscheidende Rolle spielt. Nach der Wahl wolle man die Vertreter aller in den Landtag gewählten Parteien zu Gesprächen einladen. Seine Generation habe wirklich "Angst vor dem Klimawandel". 

Die Demonstration ist das Ende einer Aktionswoche: Seit Montag haben Jugendliche bereits im Lustgarten gecampt und vor der Landtagswahl am Sonntag auf die Klimakrise aufmerksam zu machen, die - so die Schüler - bei der neuen Landesregierung ganz oben auf der Tagesordnung stehen sollte.

Für Simon Jüngling ist die „Fridays for Future“-Initiative die „wichtigste Bewegung unserer Zeit“. Dadurch haben gerade die Jüngeren die möglichkeit, „die Wahrheit auszusprechen“. Die Wahrheit, das ist für den Mitorganisator der Bewegung in Potsdam, dass zurzeit eine „nie dagewesene Notsituation“ besteht. Es muss zu einem Umdenken in der Klimapolitik kommen, will man nicht die Zukunft künftiger Generationen gefährden. Die Zeit der älteren Generationen und deren Politik ist vorbei, so Jüngling: „Wir sind der Wandel und der Wandel ist nicht mehr aufzuhalten“.

Die Schüler fordern von der Landesregierung, dass Brandenburg bis 2035 klimaneutral ist, die Energieversorgung soll zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien kommen. Die Schüler fordern außerdem, dass sich die Landesregierung für eine jährlich ansteigende CO2-Steuer stark macht. Der Ausstieg aus der Braunkohle müsse bis spätestens 2030 vollzogen, der Ausbau von Photovoltaik und Solarthermie schneller vorangebracht werden. Auch den Änderungen im Verkehr fordern die Klimaaktivisten: Die Landesregierung soll ein Moratorium für den weiteren Ausbau des Straßenverkehrsnetzes aussprechen und den ÖPNV massiv ausbauen.

Demonstrationen fanedn am Freitag nicht nur in Potsdam, sondern in 16 weiteren Städten in Brandenburg statt. Die Wahl bedeutet nicht das Ende der "Fridays for Future"-Bewegung. Schon am 20. September gibt es die nächste große Veranstaltung. Weltweit wollen dann Klimaschützer auf die Straße gehen.

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