Radverkehr in Potsdam: Stadt will keine Pop-up-Radwege
Kurzfristig eingerichtete Radwege nach Berliner Vorbild sollen in der Coronakrise den Verkehr entlasten. Potsdam hält das für überflüssig.
Potsdam - Für zusätzliche sogenannte Pop-up-Radwege nach Berliner Vorbild sieht das Potsdamer Rathaus keinen Bedarf. „Die Notwendigkeit aufgrund der Pandemie nun provisorische Radverkehrsanlagen in Potsdam anzulegen wird nicht gesehen“, teilt das Rathaus auf PNN-Anfrage mit. Eine solche Maßnahme könne in Großstädten mit einem großen Nachholbedarf an Radverkehrsanlagen und Straßen mit hohen Emissionen durchaus sinnvoll sein, wenn die Voraussetzungen für provisorische Radverkehrsanlagen gegeben sind – wie in Berlin, heißt es weiter.
IASS-Forscher stützen die Idee
Wie berichtet fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) von Potsdam und rund 130 weiteren Städte dem Vorbild Berlins zu folgen und so Voraussetzungen für eine der Coronakrise angepasste Mobilität zu schaffen. Es gehe jetzt darum, „dass Ärzte und Rettungsdienste nicht noch mehr mit unnötigen schweren Verletzungen belasten werden“, hatte DUH-Chef Jürgen Resch die Forderung begründet und auf einen gleichlautenden Appell von Forschern des Potsdamer Nachhaltigkeitsinstitut IASS verwiesen.
Zwei Pop-up-Radwege in Berlin
In Berlin hatte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bereits Ende März zwei erste Pop-up-Radwege eingerichtet. In dem ersten Fall wurde an der Straße Hallesches Ufer eine der drei Fahrspuren mit Baken, Piktogrammen und einer gelben Linie für den Radverkehr reserviert und an der Zossener Straße eine Aufstellfläche für den Radverkehr verbreitert. Weitere solche Lösungen sollen nach Absprache mit dem Senat folgen.
Potsdam: nicht sinnvoll
In Potsdam verweist man dagegen auch bereits geschaffene Radwege und hält sich diesbezüglich für weitaus weiter als Berlin. Die Hauptstadt habe jetzt lediglich „an einigen wenigen Stellen notwendigerweise nun provisorisch an Hauptverkehrsstraßen“ nachgebessert. In Potsdam sei bereits an mehreren Stellen „eine Neuaufteilung der Verkehrsflächen vollzogen“. „Daher werden provisorische Radverkehrsanlagen derzeit nicht als notwendig und sinnvoll angesehen“, so das Rathaus.
Die DUH hingegen sieht durchaus noch Handlungsbedarf in Potsdam. Gerade im Umfeld des Hauptbahnhofs habe man den Eindruck, dass in Potsdam noch der Geist der klassischen Autostadt lebendig sei, hatte Umwelthilfe-Bundesgeschäftsführer Resch kritisiert.
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