Kleingärten in Babelsberg: Stadt Potsdam kauft Teil der Sparte Angergrund
Ein 3000 Quadratmeter großes Teilstück der Kleingartensparte Angergrund ist ab dem 1. Juli Eigentum der Stadt. Es handelt sich aber nicht um die Fläche der Immobilienfirma Tamax.
Potsdam - Zumindest sechs Parzellen der Kleingartensparte Angergrund in Babelsberg scheinen gesichert: Die Stadt Potsdam teilte am Dienstag mit, dass sie ab 1. Juli Besitzerin eines Teilstückes der Fläche an der Dieselstraße ist. „Uns ist es damit gelungen, nach einigen Verhandlungen, eine bisher private Teilfläche der Kleingartenanlage „Angergrund“ in Potsdam-Babelsberg anzukaufen und damit langfristig für die Stadt zu sichern", sagte Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) laut der Mitteilung. Nach PNN-Informationen gehörte die rund 3000 Quadratmeter große Fläche vorher einer Familie aus Babelsberg.
Laut der Mitteilung sei der Vertrag bereits im Februar unterzeichnet worden, nun trete er in Kraft. Zum Kaufpreis für die Fläche wollte die Stadt auf Anfrage keine Angaben machen. „Wir haben unsere Möglichkeiten als Stadt genutzt, diese Fläche in der Kleingartenanlage „Angergrund“ anzukaufen und somit für Potsdam und die dortigen sechs Gärten zu sichern", sagte Exner weiter. "Das ist nicht nur ein Signal für Babelsberg, sondern auch für die Kleingärtner.“
Der Vereinsvorsitzende ist erleichtert
Der Vorsitzende des Kleingartenvereins Angergrund, Andreas Fischer, freut sich über die Nachricht. "Ich finde es gut, dass die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht gebraucht macht. Das hätte sie schon viel früher auch für den Rest der Fläche tun sollen - dann wäre uns einiges erspart geblieben", so Fischer auf Anfrage.
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Er wusste von den Gesprächen zwischen Stadt und den Eigentümern, dass der Vertrag nun in Kraft tritt, war ihm jedoch neu. Fischer, der selbst einen der sechs verbleibenden Gärten bewirtschaftet, ist vor allem froh, dass nun etwas Ruhe eingekehrt ist. "Zum Glück haben wir durchgehalten", sagte Fischer. Eine halbe Zelle sei sogar noch zu vergeben, ein Minigärtchen, damit könnten sie vielleicht bald wieder sieben Parzellen sein.
Der Tamax-Streit geht weiter
Dem größten Teil der ursprünglichen Sparte, die einmal 30 Parzellen umfasste, hilft der Ankauf der Stadt nicht - die umstrittene Fläche ist nicht betroffen. Wie berichtet dauert der Streit bereits seit Jahren. Die Investorenfirma Tamax aus Berlin, der die Fläche gehört, möchte dort 600 Wohnungen bauen. Die Stadt möchte dagegen das Gebiet als Kleingarten sichern. Nach vielem Hin und Her gilt nun schon seit Februar 2019 eine Veränderungssperre. Tamax hat die Gärten räumen lassen, abgerissen werden dürfen die Lauben aber nicht. Langsam überwuchern die Parzellen immer mehr.
Wie berichtet hat der Investor vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg gegen die Veränderungssperre geklagt, das Verfahren steht noch bevor. Auch gegen die dauerhafte Sicherung der Kleingärten im Bebauungsplan wehrt sich Tamax juristisch - es könnte also noch ein längerer Rechtsstreit bevorstehen.
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