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Der Staudenhof in der Innenstadt ist auch Quartier für Flüchtlinge.
© Andreas Klaer

Kommentar über Pro-Potsdam-Pläne für die Mitte: Später Trumpf

Nach den Genossenschaften will nun auch die städtische Pro Potsdam in der Mitte investieren. Das gibt der Debatte um die Mitte eine neue Richtung, meint PNN-Autor Peer Straube in seinem Kommentar.

Potsdam - Die Wohnungsgenossenschaften wollen ein Karree in der Potsdamer Mitte bauen, jetzt zieht auch die städtische Pro Potsdam im großen Stil nach: Nicht nur im zweiten Karree rund um das Bildungsforum will die hauseigene Bauholding Grundstücke selbst bebauen, sondern auch das Staudenhof-Areal – und zwar komplett mit Sozialwohnungen. Es ist eine Ansage an all jene, die befürchten, dass die Mitte zum neuen Luxusquartier wird. So löblich diese Absicht ist, so unverständlich ist es auch, warum man das nicht längst öffentlich gemacht hat. Warum musste die Bürgerinitiative „Potsdamer Mitte neu denken“ erst mehr als 17 000 Unterschriften sammeln, bevor die Pro Potsdam ihren größten Trumpf zieht?

Denn ein besseres Argument, die Befürchtungen der Kritiker zu den Mitte-Plänen zu zerstreuen, als im Herzen der Stadt Sozialwohnungen für den eigenen Bestand zu bauen, noch dazu womöglich Seite an Seite mit den Genossenschaften, gibt es nicht. Es ist nicht abwegig, anzunehmen, dass es tatsächlich der große öffentliche Druck war, der die Protagonisten zum Umdenken zwang. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens dürfen sich freuen: Sie sind bereits jetzt erfolgreich – ganz ohne Bürgerentscheid.

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