Gedenken an NS-Opfer: So soll der Frohwein-Platz in Babelsberg aussehen
Weiße Rosen und Zitate: Der Willi-Frohwein-Platz in Babelsberg soll in diesem Jahr umgestaltet werden. Nun wurden die neuen Entwürfe vorgestellt.
Potsdam - Ein grüner Ort zum Verweilen und Gedenken: Geht es nach den Planern, soll der bislang eher unattraktive Willi-Frohwein-Platz (am Findling) zwischen Kopernikusstraße und Großbeerenstraße bis zum 27. Januar 2021 ein völlig neues Aussehen bekommen. Dann ist der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, in dem auch der 2009 verstorbene Potsdamer Holocaust-Überlebende Willi Frohwein einst inhaftiert war. „Wir werden hoffentlich recht bald im Sommer mit den Bauarbeiten anfangen“, sagte Landschaftsarchitektin Brigitte Gehrke bei der Vorstellung der Entwürfe am Donnerstag.
Aus dem toten Raum soll eine würdiger Gedenkort werden
Die Neugestaltung sei eine Herausforderung gewesen, so Gehrke, die das Projekt zusammen mit der Künstlerin Susanne Ahner entwickelt hat: „Der Platz ist bislang eher ein toter Raum für den Durchgangsverkehr und es ist aufgrund der Nähe zur Großbeerenstraße auch kein ruhiger Ort, der zum Gedenken einlädt.“ Der zentrale Gedenkort für Frohwein werde sich daher im nordwestlichen Teil des Platzes nahe der Kopernikusstraße befinden: Hier ist ein niedriger steinerner Halbkreis mit einer Kranzablage geplant, in dem ein Zitat Frohweins eingelassen sein wird.
Ein paar Meter davon entfernt wird sich ein Kreis aus fünf Stuhlskulpturen befinden, in deren Rückenlehnen weitere Frohwein-Zitate zu lesen sein werden, in denen er über seine Erinnerungen aus der Zeit des Nationalsozialismus berichtet. In der südöstlichen Ecke des Geländes soll ein weiterer Platz mit Sitzgelegenheiten entstehen. Der Findling soll an seinem Platz bleiben.
Zitate von Willi Frohwein und hitzebeständige Stauden
Die Grünflächen sollen durch 35 Zentimeter hohe Kanten aus Beton oder Metall eingefasst sein, in welchen weitere Zitate von Frohwein zu lesen sein werden. Diese Kanten sollen einerseits zum Sitzen dienen und andererseits dem Ort mehr Würde und Ruhe verleihen. Bepflanzt wird der Platz mit pflegeleichten und hitzebeständigen Stauden. Besonderer Schwerpunkt werden weiße Rosen sein; Frohwein hatte zu Lebzeiten am Ende seiner öffentlichen Auftritte oft weiße Rosen an seine Zuhörer verteilt. Die Pflanzungen seien so ausgewählt, dass das ganze Jahr hindurch etwas blühe, sagte Gehrke. Der gesamte Baumbestand (alles Linden) wird erhalten bleiben.
Ebenfalls neugestaltet wird der Platz rund um das Heidehaus auf der anderen Seite der Pestalozzi-Straße: In der nordöstlichen Ecke werden drei Sonnenliegen installiert, unweit davon soll ein kleiner, kreisrunder Steinplatz mit Sitzgelegenheiten entstehen. Die kleine Mauer, die den Platz begrenzt, wird ebenfalls saniert und soll um einige Sitzauflagen ergänzt werden. Die Kosten für die die Neugestaltung des Willi-Frohwein-Platzes belaufen sich auf rund 500.000 Euro.
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