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E-Auto Ladesäule der EWP in der Dortustraße.
© PRIVAT

Elektromobilität in Potsdam: "Die teuerste und unsinnigste Ladestation Deutschlands"

Ein Berliner Elektroautofahrer ist fassungslos: Wer in der Dortustraße in Potsdam sein E-Auto laden möchte, muss neben dem Strom auch Parkgebühren zahlen. So soll der Missbrauch verhindert werden.

Potsdam - Es klingt wie ein Schildbürgerstreich: Wer in der Dortustraße ganz ökologisch sein Elektroauto laden möchte, muss dafür einen Parkschein lösen. Ein Leser aus Berlin nutzte die Säule dort bei einem Ausflug nach Potsdam, um seinen Wagen nach der Fahrt wieder aufzuladen. Statt wie in Berlin, wo das Parken an der Ladesäule für vier Stunden kostenlos sei, werde hier Parkgebühr verlangt. Er rechnet vor: Das Laden für vier Stunden, bis die Batterie voll ist, koste 7 Euro. Dazu kämen die Parkgebühren von 8 Euro für diese Zeit – also 15 Euro insgesamt für eine Ladung. „Damit hat Potsdam den Pokal gewonnen für die teuerste und unsinnigste Ladestation Deutschlands“, schreibt der E-Autofahrer erbost. „So geht die Förderung der Elektromobilität in die Hose.“

Keine Blockade durch "Langzeitlader"

Die Stadt und der Säulenbetreiber EWP bestätigen die Praxis. „Die öffentlichen Ladesäulen sind für den Nachladebedarf konzipiert und nicht für die Grundladung“, argumentieren Stadtsprecher Markus Klier und Stadtwerkesprecher Göran Böhm wortgleich in ihrer jeweiligen Antwort auf die PNN-Anfrage. „Da viele Nutzer nachladen wollen, ist es sinnvoll, die Ladezeiten dafür zu begrenzen.“ So solle vermieden werden, dass „Langzeitlader“ mit ihrem Fahrzeug für Stunden oder gar Tage den Parkplatz blockieren. Es gebe in Potsdam verschiedene Park-Varianten an den Ladesäulen, kostenlos, ein Kurzzeitparksystem oder kostenpflichtig.

Immerhin gibt es seit dem 21. August nun eine Ladestation, an der es nicht vier Stunden dauert, um die Batterie zu laden – und die zudem auch ohne Parkgebühr ist. Die EWP nahm die erste Schnellladesäule im Stadtgebiet in Betrieb. Sie steht am Bassinplatz und soll, so heißt es in einer Mitteilung der Stadtwerke, das Fahrzeug innerhalb von 30 Minuten voll aufladen. Jeweils zwei beschilderte Parkplätze vor der Ladesäule seien ausschließlich für Elektrofahrzeuge reserviert „und stehen während des Ladevorgangs kostenlos zur Verfügung“.

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