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Die Gemeinschaftsunterkunft im Handelshof wird im Herbst 2022 aufgegeben. 
© Ottmar Winter PNN

Potsdamer Flüchtlingsunterkünfte: Schwierige Suche nach Wohnungen

Die Unterbringung aller Flüchtlinge in wohnungsähnlichen Unterkünften gestaltet sich schwierig. Der Stadt fehlen Kapazitäten.

Potsdam - Eigentlich will Potsdams Stadtpolitik alle Flüchtlinge in möglichst wohnungsähnlichen Unterkünften unterbringen, so haben es die Stadtverordneten im vergangenen Sommer beschlossen – auch nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie, als anfangs noch für ganze Unterkünfte Quarantäne verhängt wurde. Doch die Umsetzung gestaltet sich schwierig, wie die derzeit auch für den Sozialbereich zuständige Familiendezernentin Noosha Aubel (parteilos) am Mittwochabend im Hauptausschuss deutlich machte.

Vorgesehen ist etwa, dass bestehende Gemeinschaftsunterkünfte entlastet werden – in dem Flüchtlinge mit Wohnberechtigungsschein eigenen Wohnraum erhalten. Im vergangenen Jahr konnte 44 Haushalten mit 122 Personen so geholfen werden, hieß es. 2019 hatte man noch 109 Haushalten helfen können. Ferner sollen Umzüge in pandemiegerechtere Unterkünfte oder Wohnformen erfolgen – bis Ende des Jahres sei das bei 19 Haushalten mit 71 Personen aus Risikogruppen gelungen. „Für weitere Verlegungen fehlen aktuell freie Kapazitäten“, hieß es in Aubels Präsentation. Bekanntlich gilt der Potsdamer Wohnungsmarkt als angespannt, es gibt kaum freien Wohnraum.

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Pro Zimmer nur ein Haushalt

Geprüft worden war auch, ob man zum Beispiel an bestehenden Flüchtlingsheimen auch zusätzliche Küchen- und Sanitärcontainer aufstellen kann. Das habe der Kommunale Immobilienservice (Kis) allerdings als nicht machbar befunden, so Aubel. Jedoch habe man Belegungsnormen verändert, dass pro Zimmer nur noch ein Haushalt erlaubt ist. Damit sei zum Beispiel am Standort Pirschheide die Belegung deutlich reduziert worden. Langfristig plane man auch gemeinsam mit der städtischen Bauholding Pro Potsdam den Bau von Wohnverbünden für Flüchtlinge und weitere Mieter – hier werde die Machbarkeit geprüft.

Handlungsbedarf gibt es aber auch, weil die Stadt die Gemeinschaftsunterkunft am Babelsberger Konsumhof bereits aufgeben musste oder wie bei der Unterkunft im abseits gelegenen Handelshof in absehbarer Zeit – im Herbst 2022 – aufgeben muss. Bisher gefundene Ersatzobjekte seien zu teuer gewesen, hieß es in Aubels Präsentation. Es werde aber weiter gesucht, auch mit Annoncen.

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