Neuer Stadtteil in Krampnitz: Schulbau für 32 Millionen Euro soll im Spätsommer beginnen
Im künftigen Stadtteil Krampnitz stehen die nächsten Schritte an. Vom Abriss geht es nun zum Neubau über. Doch ein paar Fragen müssen noch geklärt werden.
Potsdam - Der Entwicklungsträger für den künftigen Stadtteil Krampnitz macht Tempo: Noch im Spätsommer soll mit dem Bau der Schule begonnen werden, wie der Chef des Entwicklungsträgers Bert Nicke am Donnerstag bei einem Rundgang mit Pressevertretern sagte. Der Bauantrag werde vorbereitet.
Das sei möglich, obwohl das Zielabweichungsverfahren der Landesplanung noch nicht abgeschlossen sei und der entsprechende Bebauungsplan deshalb auf Eis liegt. Hintergrund ist, dass die Erhöhung der angestrebten Einwohnerzahl auf 10.000 in der ursprünglichen Genehmigung nicht vorgesehen war und die Verkehrsanbindung noch nicht geklärt ist. Der Schulbau sei aber von den Bedenken der Landesplanung nicht direkt berührt, weil es kein Wohngebäude sei, so Nicke. "Die Planreife kann auch für einzelne Objekte eintreten." Man sehe keine entscheidenden Hindernisse.
Bereits abgeschlossen ist die archäologische Untersuchung des Schulstandorts. Momentan laufe die Ausführungsplanung. Die Ausschreibung der Bauaufträge werde vorbereitet. Man gehe von Kosten von rund 32 Millionen Euro aus. Für den dort vorgesehenen Umbau einer ehemaligen Kasernenkantine zu einer Schule samt Hort und Kita spendiert der Bund vier Millionen Euro aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Die Planung des Ensembles ist knifflig, weil die Anforderungen des Denkmalschutzes eine äußere Wärmedämmung ausschließen, die Heizung gleichzeitig aber an das Niedertemperaturnetz angeschlossen werden soll.
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Wenn 2024 die ersten Bewohner in Krampnitz einziehen, soll die Schule fertig sein. Sie befindet sich unweit des östlichen Quartiersplatz, an dem auch ein Supermarkt, Flächen für kleinere Einzelhändler sowie eine Quartiersgarage angesiedelt werden sollen. Er soll sozusagen die Keimzelle des künftigen Stadtteils sein.
In der direkten Umgebung befinden sich die Altbauten, die der Entwicklungsträger als erste vermarkten will. Außerdem hat dort der Großinvestor Deutsche Wohnen bereits mit der Sanierung der ersten denkmalgeschützten Kasernengebäude begonnen, die 2024 bezugsfertig sein sollen. Baufällige Dächer wurden abgetragen. An einigen Stellen wurde die ursprünglich rötliche Klinkerfassade freigelegt. In der Zeit der Nutzung als Kaserne durch die Sowjetarmee waren die Fassaden mit grauem Schlämmputz überdecket worden. Insgesamt schafft die Deutsche Wohnen in den Areal rund 500 Wohnungen in sanierten Kasernengebäuden.
Ausschreibung des Torhauses könnte wiederholt werden
Schwierigkeiten gibt es bei der Entwicklung des Torhauses. Bis Februar konnten sich Interessenten für eine Konzeptvergabe bewerben, bei der es neben dem Kaufpreis auch um die Idee für die Nutzung ging. In dem Gebäude sollten Büros oder Ateliers entstehen. Der einzige Bieter, der den geforderten Kaufpreis geboten habe, wollte das Gebäude stattdessen als Seniorenwohnheim nutzen, so Nicke. "Das wäre aber mit größeren Eingriffen in die Denkmalsubstanz verbunden." Nun müsse man klären, ob man die Ausschreibung zu anderen Konditionen wiederholen will.
Mit dem früheren Offizierskasino hat der Entwicklungsträger wie berichtet seit kurzem ein neues Objekt im Bestand. Nach den Vorstellungen der Stadt soll es noch in diesem Jahr mit Kunst und Kultur belebt werden. Langfristig will der Entwicklungsträger das Gebäude aber vermarkten. Bislang gebe es noch kein konkretes Konzept. "Das Gebäude hat aber großes Potenzial", so Nicke. Er verwies auf den Ausblick von der Terrasse über den Krampnitzsee. Nötig sein wahrscheinlich eine Erweiterung durch einen Neubau, um den Betrieb wirtschaftlicher zu machen. Der Entwurf des Bebauungsplans lasse das zu.
Das ganze Areal hat sich im vergangenen Jahr deutlich verändert. Ein großer Teil der alten Panzerhallen ist mittlerweile abgebrochen worden. Außerdem wurden die zwischen den Gebäuden gewucherten Bäume und Sträucher vielerorts entfernt. Derzeit werden stellenweise die alten Straßenbeläge abgetragen.
Als nächster Schritt soll der Leitungsbau beginnen. Parallel wird die Bodenarchäologie fortgesetzt. Der Masterplan für das Bergviertel steht vor dem Abschluss. Bisher sind allein 450 Tonnen Asbest entsorgt worden. Abgebrochenes Mauerwerk soll vor Ort zerkleinert und wiederverwendet werden.
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