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Eine Grundschullehrerin führt in einem Klassenraum in der Grundschule einen Corona-Test mit einem Rachenabstrich bei sich selbst durch. 
© Ronny Hartmann/dpa

Corona in Brandenburg: Schnelltests in Schulen ab Montag

Das Parlament bewilligt 28 Millionen Euro für den Kauf von Corona-Tests. Schüler und Lehrer sollen sich ab 15. März einmal wöchentlich selbst testen können.

Potsdam - Im Land Brandenburg sollen alle Lehrer und Schüler ab kommender Woche, wenn der Wechselunterricht auch an weiterführenden Schulen wieder aufgenommen wird, kostenlos Corona-Selbsttests machen können. Das Land biete einen Test pro Woche an, sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Dienstag in einer Sondersitzung des Finanzausschusses im Landtag. Der bewilligte mit den Stimmen der Kenia-Koalition von SPD, CDU und Grünen, den oppositionellen Linken und Freien Wählern 28,6 Millionen Euro, um damit Selbsttests an allen öffentlichen und freien Schulen bis zu den Sommerferien zu bezahlen. Die AfD-Vertreter stimmten mit Nein. Die Aufträge sollen kurzfristig erteilt werden.

Eine Testpflicht hält die Ministerin nicht für notwendig

Das Geld kommt nach Worten von Finanzministerin Katrin Lange (SPD) aus dem Corona-Rettungsschirm Brandenburgs für 2021. Das Angebot gilt für jeden Schüler, jeden Lehrer sowie das außerdem an Schulen tätige Personal, also Referendare, Hausmeister, Reinigungskräfte, hieß es. „Wir wollen Selbsttests einsetzen, die Schülerinnen und Schüler auch selbst durchführen können“, sagte Ernst und betonte: Es sei ein Angebot. Eine Testpflicht gebe es nicht, weder für Lehrkräfte noch für Schüler, so die Ministerin. Eine Testpflicht werde zwar in anderen Ländern praktiziert. „Wir halten das nicht für notwendig“, sagte Ernst. Man gehe davon aus, dass das Angebot auch ohne Verpflichtung – ähnlich wie die angebotene Corona-Schutzimpfung für das Personal an Schulen und Kitas – gut angenommen wird. „Das ermöglicht uns, die Teststrategie für Schulen deutlich auszuweiten.“

Zwölftklässler führen in einer Sporthalle einen Corona-Tests mit einem Nasenabstrich bei sich selber durch. 
Zwölftklässler führen in einer Sporthalle einen Corona-Tests mit einem Nasenabstrich bei sich selber durch. 
© Ronny Hartmann/dpa

Nachdem die Grundschulen im Land bereits mit den jüngsten Öffnungen in den Präsenzschulbetrieb im Wechselmodell zurückgekehrt sind, folgen ab kommenden Montag (15.3) die weiterführenden Schulen, also Oberschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Oberstufenzentren. Die Tests sollen rechtzeitig da sein.

Kurzfristig 300.000 Tests bestellt

„Wir können sicherstellen, dass wir Anfang der Woche ausreichend Tests zur Verfügung stellen“, sagte Ernst. Um das zu gewährleisten, sei mit dem grünen Licht des Finanzministeriums – als ersten Schritt vor dem 28-Millionen-Programm – am Freitag ein 1,6-Millionen-Euro-Auftrag für die kurzfristige Lieferung von 300 000 Schnelltests an die Firma Roche erteilt worden.

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Die zwei Lastkraftwagen mit Schnelltest-Paletten werden laut Ernst noch diese Woche an einem zentralen Ort eintreffen und dann über eine Hilfsorganisation an die rund 900 Schulen im Land verteilt. Man sei dazu in den finalen Abstimmungen, so Ernst. So werde die erste Woche abgedeckt. Bei den weiteren Aufträgen wird der Zuschlag laut Ernst an Firmen gehen, die die Tests direkt an die Schulen ausliefern werden. Die vom Land zu zahlenden Kosten pro Test, die das Ministerium noch letzte Woche mit 7 Euro angegeben hatte, bezifferte Ernst unter Verweis auf die Marktentwicklung nun auf eine Spanne von 3 bis 5 Euro. Der Linke-Abgeordnete Ronny Kretzschmer begrüßte „das Ausweiten der Teststrategie, um hier endlich in die Puschen zu kommen“.

Der Hauptpersonalrat für die rund 17000 Lehrkräfte hält dagegen die Schulöffnungsstrategie des Landes nach wie vor für unzureichend. In einem Schreiben forderte die Interessenvertretung „tägliche Teststrecken“ für einen wirklich sicheren Schulbetrieb.

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