Muslime in Potsdam: Schnelle Lösung für zu kleine Moschee gesucht
Weil die Al-Farouk-Moschee in Potsdam zu klein ist, müssen viele Gläubige auf der Straße beten. Manche Anwohner fühlen sich genervt, die AfD wollte die Lage ausnutzen. Nun verspricht Oberbürgermeister Jann Jakobs eine schnelle Lösung. Dabei ist das Problem schon lange bekannt.
Potsdam - Noch in dieser Woche will Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) einen Lösungsvorschlag präsentieren, wie die Raumnot in der Al-Farouk-Moschee behoben werden kann. Das sagte Jakobs den PNN am Samstag auf Anfrage am Rande des Parteitags der Potsdamer SPD: „Wir müssen eine schnelle Lösung finden.“ Nähere Details, etwa welche Objekte als Ausweichobjekte für das Freitagsgebet infrage kommen, nannte Jakobs indes nicht.
Wie berichtet müssen durch den immer größeren Zustrom von Muslimen in die viel zu kleine Al-Farouk-Moschee in der Straße Am Kanal inzwischen schon mehr als 200 Gläubige beim Freitagsgebet auf dem Gehweg in der Ladenzeile beten. Das sorgt für Unverständnis bei Anwohnern und Passanten. Am vergangenen Freitag hatte zudem die rechtspopulistische AfD mit einem Info-Stand in der Nähe ein erstes „Stimmungsbild“ der Bevölkerung einholen wollen. Man dürfe der AfD bei diesem Thema nicht in die Hände spielen, sagte Jakobs. Außerdem fürchtet man nach PNN-Informationen im Rathaus, dass bei regelmäßigen Aktionen der AfD die Lage weiter aufgeheizt wird, und zugleich auch linke Gegenproteste zu erwarten sind.
Zu kleine Moschee in Potsdam: Bereits im Oktober 2015 versprach Jakobs eine Lösung
Dass die Räume der einzigen Potsdamer Moschee viel zu klein sind, ist schon seit einem Jahr bekannt. Im Oktober 2015 hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) ein Freitagsgebet besucht und den Muslimen die Hilfe der Stadt versprochen. „Das Raumproblem muss gelöst werden“, sagte Jakobs damals. Allerdings sei es ein Problem gewesen, einen Raum zu finden, der verbindlich jeden Freitag zur Verfügung steht, sagte Jakobs am Samstag. Ebenso müssten angesichts der Vielzahl der Besucher auch geltende Brandschutzauflagen beachtet werden. Speziell der neue Sozialdezernent Mike Schubert (SPD) soll sich nun um das Problem kümmern. In der Vergangenheit hatte etwa Kulturdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU) Räumlichkeiten im Freiland-Jugendzentrum als Ausweichplatz vorgeschlagen, was Jakobs aber abgelehnt hatte.
Auch der Potsdamer Linke-Kreischef Sascha Krämer reagierte am Wochenende. „Der OB sollte seinen Versprechungen bei der Suche nach geeigneten Räumen endlich Taten folgen lassen“, sagte er. Er schlug übergangsweise Räume in der FH für das Gebet vor. Zudem werde er mit einer Anfrage die bisherigen Aktivitäten der Stadt bei der Raumsuche hinterfragen. In Richtung AfD mahnte Krämer, diese müsse die grundgesetzlich garantierte Religionsfreiheit respektieren und akzeptieren. Ein AfD-Vertreter wiederum kündigte im Internet für nächsten Freitag einen weiteren Info-Stand vor der Moschee an.
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