Schäden bei Ausstellung im Rechenzentrum: Sachbeschädigung in Lernort Garnisonkirche
Bei der Schau im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum wurden Kabel durchtrennt. Die Ausstellungsmacher gehen von gezielter Sachbeschädigung aus.
Potsdam - Unbekannte haben Lautsprecherkabel im "Lernort Garnisonkirche” im Rechenzentrum durchtrennt. Der Ton von Videobeiträgen war dadurch zeitweise nicht zu hören. Ein Hausmeister habe die Sachbeschädigung am Freitag bemerkt, teilten die Ausstellungsmacher auf Anfrage mit.
Die Ausstellung befasst sich kritisch mit der Garnisonkirchen-Stiftung. Sie besteht unter anderem aus Schautafeln zur Entstehungsgeschichte des Glockenspiel-Nachbaus und zum rechtsgerichteten Bundeswehroffizier Max Klaar, einem früheren Förderer des Wiederaufbauprojekts. Der Vorwurf: Klaar habe Geschichtsrevisionismus betrieben mit dem Ziel, eine Kontinuität von preußischer Armee, Wehrmacht und Bundeswehr zu beschwören. Die Stiftung habe sich bis heute nicht ausreichend von derartigen Positionen distanziert.
Wer die drei Kabel durchschnitten hat, ist ebenso unbekannt wie die Motivation dahinter. “Wir wissen nicht, wer es war”, sagt Mitinitiator Carsten Linke. Er vermute, Garnisonkirchen-Befürworter könnten hinter der Sachbeschädigung stecken . Auch im Stadtgebiet seien mehrfach Plakate der Ausstellung heruntergerissen worden. Inzwischen habe er die kaputten Kabel durch neue ersetzt. “Der materielle Schaden ist gering, es ist eher ein Ärgernis”, sagt Linke. Daher habe er auch keine Anzeige bei der Polizei erstattet.