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Gastronomen wie vom Cafe Alex können auf Hilfe von der Stadt hoffen
© Andreas Klaer

Die Corona-Lage in Potsdam am Montag: Rathaus will Gastronomen helfen

Wie im vergangenen Sommer können Potsdams Gastronomen auf großzügige Möglichkeiten für ihre Außenanlagen hoffen. Zugleich sinken die Corona-Zahlen in Potsdam, in den Kitas gab es keine neuen Fälle

Potsdam - Für die von der Coronakrise besonders betroffene Gastronomie hat Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erneute Erleichterungen und Erweiterungen zum Beispiel bei der Außengastronomie in Aussicht gestellt. Damit wolle die Stadt einen Beitrag für die Wiederbelebung der Gastronomie leisten, erklärte Schubert am Montag nach einem digitalen Spitzengespräch mit Wirtschafts-, Händler- und Gastrovertretern. „Sobald absehbar ist, wann die prägenden Feste in der Innenstadt wieder stattfinden dürfen, soll in gemeinsamen Runden erörtert werden, wie die Stadt bei der Durchführung dieser für die Innenstadt wichtigen Veranstaltungen unterstützen kann“, hieß es vom Rathaus. Für Wirtschaftsbereiche wie Tourismus oder Medien solle es in diesem Jahr ähnliche Runden des Austauschs geben.

Schubert für möglichst einheitlichen Stufenplan

Angesichts sinkender Coronazahlen erklärte Schubert, für mögliche Lockerungen der Regeln sei eine „zumindest landesweite Lösung lokalen Öffnungsdiskussionen vorzuziehen“. Optimal wäre aber ein „bundesweit einheitlicher Stufenplan“. Dabei könnten gute Ideen wie beispielsweise die Terminvergaben im Handel zur Kontaktreduzierung mit Schnellteststrategien wie bei den Kitas kombiniert werden. „Ziel muss es sein, mit der größtmöglichen Sicherheit wieder zu öffnen, um einen Jo-Jo-Effekt der Infektionszahlen zu verhindern“, hieß es aus dem Rathaus.

Keine guten Zahlen aus der Wirtschaft

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam hatte erst vor wenigen Tagen auf eine Spaltung der regionalen Wirtschaft in der Krise hingewiesen: Während IT-, Finanz- und Immobiliendienstleister bessere Geschäfte verzeichneten, verschlechtere sich die Lage in Branchen, die Tätigkeitsverboten unterliegen. Das habe eine Konjunkturumfrage unter 600 Unternehmen im Kammerbezirk gezeigt. Insgesamt fast 60 Prozent der Unternehmen berichteten demnach von „keinen negativen Auswirkungen“ auf die Finanzlage, ein Fünftel beklage einen Eigenkapitalrückgang, ein Sechstel eine Zunahme bei Forderungsausfällen. Von Liquiditätsengpässen oder drohender Insolvenz berichteten laut IHK insgesamt rund 15 Prozent der befragten 600 Firmen. Am negativsten falle die Bewertung der aktuellen Lage im Gastgewerbe aus. Auch im Handel, im Baugewerbe und bei Dienstleistern gebe es teils sehr negative Einschätzungen zur künftigen Geschäftsentwicklung.

Offene Kitas noch ohne neue Corona-Fälle

Die vor einer Woche erfolgte Wiedereröffnung der Kitas hat laut den vom Rathaus veröffentlichten Corona-Daten bisher keine Folgen auf das Infektionsgeschehen in der Stadt. Das Gesundheitsamt teilte am Montag mit, bislang gebe es keine neuen Corona-Fälle in den Kitas in Potsdam. In den Einrichtungen greift wie berichtet seit 1. Februar die neue Teststrategie der Stadt – alle Erzieher:innen müssen zweimal pro Woche einen Antigen-Spucktest durchführen, ehe sie mit der Arbeit beginnen. Zugleich teilte die Stadt mit, ab Dienstag würden keine Kinder und Jugendlichen oder Mitarbeitende aus Kitas mehr in Quarantäne sein.
Im Zuge der zweiten Viruswelle waren von Anfang November bis zu den Weihnachtsferien im Dezember 14 Kinder und 16 Erzieher:innen aus knapp 20 Kindertagesstätten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Jugendverwaltung jüngst auf Anfrage der Linken-Stadtverordneten Tina Lange mit. Die Befunde hatten für 539 Kinder und 91 Erzieher:innen eine jeweils zweiwöchige Quarantäne zur Folge. Eine Ansteckung im Rahmen der Kindertagesbetreuung könne „weder ausgeschlossen noch nachweislich bestätigt werden“, erklärte das Jugendamt dazu. Nach Weihnachten – der Inzidenzwert in Potsdam war zwischenzeitlich über die Marke von 300 geklettert – hatte Potsdam seine Kitas zunächst geschlossen, im Gegensatz zu anderen, teils deutlich stärker von der Pandemie betroffenen Landkreisen in Brandenburg. Um sie sicherer öffnen zu können, hatte das Rathaus schließlich seine Teststrategie mit tausenden Spucktests erarbeitet.

Mit den sogenannten Spucktests testen sich Mitarbeitende selbst auf Infektionen mit SARS-COV-2.
Mit den sogenannten Spucktests testen sich Mitarbeitende selbst auf Infektionen mit SARS-COV-2.
© Ottmar Winter PNN

Inzidenz unter 50

Auch andere Zahlen vom Montag können optimistischer stimmen. So wurden wie schon vor einer Woche von Sonntag zu Montag keine neuen Infektionen bekannt, die Inzidenz liegt unverändert bei knapp unter 50. Auch neue Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen musste die Stadt nicht vermelden – auch hier müssen Besucher nun mindestens Schnelltests durchführen und eine FFP2-Maske tragen. Gleichwohl warnte die Stadtverwaltung vor voreiligen Lockerungen von Corona-Regeln, „da es immer neue Meldungen über das Auftreten der als ansteckender geltenden Virus-Mutationen im Land Brandenburg gibt“.

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