Die Coronalage in Potsdam am Dienstag: Rathaus erarbeitet Strategie gegen steigende Fallzahlen
Potsdams Stadtverwaltung arbeitet an einem Maßnahmenplan gegen steigende Corona-Fallzahlen. Derweil soll ein Gericht über Eindämmungsmaßnahmen des Gesundheitsamts entscheiden.
Potsdam - Angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen arbeitet die Potsdamer Stadtverwaltung intern an einem Stufenplan zum Umgang mit der Lage. Das bestätigte eine Rathaussprecherin den PNN auf Anfrage. Voraussichtlich soll der Plan gegen die Ausbreitung des Virus von Ordnungsdezernentin Brigitte Meier (SPD) im September vorgestellt werden. Im PNN-Interview hatte bereits Amtsärztin Kristina Böhm so ein Konzept angekündigt und dabei erklärt, zum Beispiel werde die Schließung von Spielplätzen nicht mehr zu den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gehören. Zugleich bestätigte die Sprecherin den PNN auch, dass man sich mit dem Land in Verhandlung über eine einheitliche Corona-Teststrategie für die Kommunen in Brandenburg befinde.
Drei neue Infektionen
Auch am Dienstag musste die Stadt leicht steigende Zahlen melden. Demnach registrierte das Potsdamer Gesundheitsamt bis Vormittag drei Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag. Es handele sich aber nicht um Infektionen in Einrichtungen wie Schulen oder Heimen, sagte eine Rathaussprecherin. In den vergangenen sieben Tagen ist in Potsdam somit bei acht Personen das Coronavirus nachgewiesen worden. 170 Kontaktpersonen der Kategorie I befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne - 40 mehr als noch vor einer Woche.
Noch keine Entscheidung vor Gericht
Zu den getroffenen Quarantäne-Maßnahmen im Zuge einer Infektion im Hort "Sonnenschein" der Eisenhart-Grundschule gibt es wie berichtet auch juristische Auseinandersetzungen. Ein Vater einer in die Quarantäne versetzten Schülerin hat das Potsdamer Verwaltungsgericht mittels Eilverfahren angerufen, um ein vorzeitiges Ende der Isolation zu erreichen. Denn Corona-Tests seien bei seiner Tochter negativ ausgefallen, so der Arzt. Allerdings ist äußerst ungewiss, ob die Richter am Dienstag noch eine Entscheidung fällen - das Rathaus hatte bis zum Nachmittag Zeit für eine Stellungnahme. Ein Richterspruch wird daher am Mittwoch erwartet - einen Tag, bevor die Quarantäne des Kindes ohnehin offiziell beendet wird.
Corona auch Thema im Stadtparlament
Um die Bekämpfung der Pandemie geht es am Mittwoch auch im Stadtparlament. Dort hat die FDP den Antrag gestellt, dass der Verkehrsbetrieb die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr härter durchsetzen soll. "Fahrgäste, die der Maskenpflicht nicht nachkommen, sollen von der Beförderung ausgeschlossen werden", heißt es in dem Antrag. Die CDU hat dazu inzwischen einen eigenen, offeneren Antrag formuliert. Demnach soll die Stadtverwaltung selbst Vorschläge zur Umsetzung unterbreiten: So könne zum Beispiel das Ordnungsamt an Haltestellen kontrollieren. Die Busfahrer dürften nicht durch zusätzliche Aufgaben belastet werden, so die CDU.
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