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Seit 2018 wird am neuen Sitz des Bundespolizeipräsidiums gebaut. Doch das ist nur der Anfang. 
© Ottmar Winter

Großbaustelle in Potsdam: Präsidium für Bundespolizei wird erweitert

Mehrere Neubauten sind inzwischen Heinrich-Mann-Allee und Horstweg geplant. Dort soll Platz für bis zu 1800 Mitarbeiter sein.

Potsdam - Das Areal der Bundespolizei in der Heinrich-Mann-Allee wird in den nächsten Jahren zur Großbaustelle. Bis 2032 sollen bis zu 1800 Mitarbeiter dort angesiedelt werden. Die Pläne dazu werden nun gemeinsam mit der Stadt konkretisiert. Das erste Gebäude ist im Rohbau fertig, drei große Neubauten und ein Parkhaus sollen dazukommen. Die Bestandsgebäude werden saniert.

Am Freitag stellten die Beteiligten die Pläne für die nächsten Jahre im Potsdamer Rathaus vor. Vorgesehen ist demnach, alle Potsdamer Dienststellen des Bundespolizeipräsidiums an einem zentralen Ort zusammenzuführen. Bisher arbeiten rund 800 der 1500 Potsdamer Mitarbeiter in den Altbauten und Containern am Standort. Weitere 400 sind in der Berliner Straße tätig, 150 in gemieteten Gebäuden in der Steinstraße und 140 in der Sophie-Alberti-Straße. Neben besseren Arbeits- und Kommunikationsbedingungen soll der zentrale Standort auch sicherer sein.

Erster Spatenstich im Herbst 2018

Schon im Herbst 2018 gab es vor Ort den ersten Spatenstich für den ersten Neubau am Horstweg. Mittlerweile ist der Rohbau fertig. „Der Innenausbau läuft“, sagte Antje Busch von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Man gehe davon aus, dass das Gebäude ab 2024 genutzt werden kann. Dann sollen dort rund 800 Mitarbeiter Platz finden. Bis dahin soll auch der Ersatzneubau für das abgerissene Haus 17 stehen, hofft Busch. Der Altbau musste wegen statischen Schäden abgetragen werden. Der fünfgeschossige Ersatz soll in Modulbauweise ohne Keller errichtet werden. Unterdessen laufe bereits die Vorplanung für ein Parkhaus mit 950 Stellplätzen auf fünf Ebenen in der Straße An den Kopfweiden. Auch dafür sollen fertige Module verwendet werden.

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Das Parkhaus wiederum ist Voraussetzung dafür, dass auf dem Areal des bisherigen Parkplatzes ein weiterer großer, dreigeschossiger Neubau wachsen kann. Abhängig vom Baufortschritt bei den Neubauten sollen die Altbauten in dem Areal saniert werden, sobald sie leergezogen sind. Ebenfalls zu diesem zweiten Bauabschnitt gehören zwei Neubauten am Horstweg. 

Dort sollen Büros, eine Kantine und eine Technikzentrale unterkommen. Auch dabei setzt man auf modulare Bauweise. Falls es bis dahin der Platzbedarf der Behörde erfordere, sollen in einem dritten Bauabschnitt zwischen den Altbauten weitere Verbindungsbauten entstehen. Was das ganze Vorhaben kosten soll, wurde am Freitag offengelassen. Für eine Prognose sei es noch zu früh. Allein für den ersten Neubau war im Jahr 2018 die Summe von 71 Millionen Euro veranschlagt worden.

Entlang der Heinrich-Mann-Allee entsteht ein zusammenhängender Behördenstandort

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hob hervor, dass mit der Zusammenführung des Präsidiums ein zusammenhängender Behördenstandort entlang der Heinrich-Mann-Allee entstehe. Wie berichtet plant die Stadt selbst einen Teil der Stadtverwaltung zwischen den Landesministerien und dem Präsidium der Bundespolizei anzusiedeln. Mit dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr, dem Hauptzollamt im Lokzirkus zwischen Großbeeren- und Wetzlarer Straße und dem Bundespolizeipräsidium etabliere sich Potsdam auch als sicherheitspolitischer Standort, so Schubert.

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD).
Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD).
© Ottmar Winter

Als Rahmen für das Vorhaben soll der bestehende Bebauungsplan Nr. 2 „Horstweg-Süd“ geändert werden. Eine Vorlage für einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss steht auf der Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am 4. Mai. Dabei solle der gestalterische Charakter der Gesamtanlage respektiert werden. Für die Neubauten werde zusammen mit dem Potsdamer Gestaltungsrat ein sogenanntes Gestaltungshandbuch erarbeitet werden. 

Für Bauvorhaben des Bundes wäre nach Baugesetz eigentlich kein B-Plan nötig, dennoch hätten sich Bund, Land und Stadt darauf geeinigt. Damit soll auch eine Fläche im Nordwesten des Areals hinter dem dem Landesvermessungsamt in den Plan einbezogen werden. Dort stehen derzeit Container der Bundespolizei, das Grundstück gehört aber dem Land. Nach dem Auszug der Bundespolizei wolle dort der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen ein neues Gebäude für seine eigene Verwaltung errichten, sagte Potsdam Baubeigeordneter Bernd Rubelt (parteilos). Außerdem sieht der Entwurf zum B-Plan noch einen öffentlichen Fuß- und Radweg zwischen der Heinrich-Mann-Allee und der Straße Nuthewinkel vor.

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