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Hunderte Potsdamer Schüler demonstrierten im Februar für mehr Klimaschutz.
© Andreas Klaer

Kommentar zu "Fridays For Future"-Demos: Potsdams Schulen sollten Protest tolerieren

Dass Potsdams Jugend für den Klimaschutz protestiert, ist begrüßenswert. Und ist sogar von den Grundgedanken des brandenburgischen Schulgesetzes gedeckt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Potsdam - Auch Potsdamer Schüler haben jedes Recht, an den „Fridays for Future“-Protestdemos für mehr Klimaschutz teilzunehmen. Denn natürlich sind die Sorgen, die diese weltweit agierende Jugendbewegung angesichts einer zunehmenden Erderwärmung artikuliert, absolut legitim – zumal die Politik offenkundig viel zu wenig gegen den weiteren Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen unternimmt.

Dabei wird gerade die heranwachsende Generation mutmaßlich deutlich stärker als die jetzige Erwachsenenwelt die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels zu spüren bekommen: Wenn die Sommer regelmäßig zu Hitzeabwehrschlachten werden, Ernten verdorren, Inseln im Meer versinken und immer mehr Flüchtlinge auf der Welt unterwegs sind.

Schulen sollten Engagement tolerieren

So sind die Zukunftsaussichten, wenn nicht gegengesteuert wird – ein Wunder ist es eher, dass Jugendliche erst jetzt mit Macht dagegen demonstrieren. Die Schulen sollten dieses Engagement in ihren Möglichkeiten tolerieren.

Zumal dies alles von den Grundgedanken des brandenburgischen Schulgesetzes gedeckt ist – demnach soll an den Lerneinrichtungen die Fähigkeit und Bereitschaft von Schülern gefördert werden, „ihre Verantwortung für die eigene Gesundheit, für den Erhalt der Umwelt und die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen zu begreifen und wahrzunehmen“ sowie „zur demokratischen Gestaltung einer gerechten und freien Gesellschaft beizutragen“.

PNN-Redakteur Henri Kramer findet den Protest der Potsdamer Schüler legitim.
PNN-Redakteur Henri Kramer findet den Protest der Potsdamer Schüler legitim.
© Sebastian Gabsch PNN

Solche bürgerlichen Tugenden – sich einmischen, sich artikulieren, wenn nötig auch einmal zivilen Ungehorsam zeigen und eine Fehlstunde riskieren – kann man an einem Demofreitag lernen, sei es beim Gestalten von Transparenten oder beim Diskutieren über den Sinn des Ganzen.

Und man kann diese Betrachtung über dieses Engagement für mehr Klimaschutz – gerade die AfD schäumt darüber regelmäßig – auch weiter spannen. Gerade in Ostdeutschland sollte eigentlich der Wert bekannt sein, dass heranwachsende Bürger eine eigene Meinung entwickeln und sich etwas trauen. Ohne solchen Mut wäre vor dreißig Jahren auch nicht die DDR an ihrem Volk gescheitert.

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