Folgen des Ukraine-Kriegs: Potsdamer SPD contra Altkanzler Schröder
Potsdams SPD-Spitze ist verärgert über das Agieren von Altkanzler Gerhard Schröder. Er müsse seine Konzernmandate bei russischen Unternehmen niederlegen. Auch das Wort "Parteiausschluss" fällt
Potsdam - Im Ringen der Sozialdemokratie um den Umgang mit Altkanzler Gerhard Schröder und dessen berufliche Aktivitäten bei russischen Energiekonzernen hat sich die Potsdamer SPD positioniert. Man fordere von Schröder, dass er seine Konzernmandate bei russischen Unternehmen niederlege, sagte Potsdams SPD-Chef Andreas Schlüter den PNN auf Nachfrage. Dass dies trotz des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine bisher nicht passiert sei, nannte Schlüter „unanständig“. Man bitte auch den zuständigen SPD-Kreisverband in Hannover, „schnellstmöglich zu prüfen, ob die Voraussetzungen für einen Parteiausschluss vorliegen“, habe der Potsdamer SPD-Vorstand beschlossen. Die Vielzahl entsprechender Anträge auch aus anderen SPD-Verbänden spreche für sich, hieß es weiter. Mit seiner Haltung schade Schröder der SPD. Man habe sich nach intensiver Debatte so positioniert, sagte Schlüter.
Altkanzler im Kreuzfeuer der Kritik
Schröder pflegt seit Jahren nicht nur freundschaftliche Kontakte zum russischen Staatschef Wladimir Putin, sondern ist auch zum Beispiel Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Auch die Bundesspitze der SPD hatte Schröder Anfang März per Brief aufgefordert, seine Konzernmandate niederzulegen. Eine Antwort steht noch aus. Der Potsdamer SPD-Verband gilt als einer der wichtigsten Ortsverbände der Partei in Ostdeutschland.
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