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Die Grundschule an den Roten Kasernen Ost nimmt architektonisch Bezug auf die historischen Gebäude.
© Varvara Smirnova

Baustellentour: Potsdam stellt zwei Schulen und eine Turnhalle fertig

Die Baustellentour des Oberbürgermeisters im Sommer ist in Potsdam Tradition. Diesmal besichtigte Mike Schubert die Fortschritte bei zwei Grundschulen und einer Turnhalle.

Jann Jakobs hat das immer gerne gemacht. Eine gemütliche Sommertour über die aktuellen Schul- und Kitabaustellen, sehen, wie der Kommunale Immobilien Service (Kis) dem ständigen Platzmangel buchstäblich etwas entgegensetzt. Sein Nachfolger im Oberbürgermeisteramt, Mike Schubert, auch er Sozialdemokrat, knüpft an diese Tradition an. Am Montag hat er sich drei Schul- und Sportstätten angesehen, die demnächst fertig werden. Ein Überblick.

Turnhalle Haeckelstraße

Gute Nachrichten gibt es für die der Zeppelin-Grundschule und das Hanna-Ahrendt-Gymnasium. Ihre neue Turnhalle am Schulstandort in der Haeckelstraße soll spätestens nach den Winterferien für den Schul- und Breitensport genutzt werden können, sagte Kis-Chef Bernd Richter beim Rundgang. Seit zwei Jahren müssen sich die Schüler beider Einrichtungen eine Turnhalle teilen. Der Neubau sollte eigentlich in diesem Herbst fertig werden, doch Probleme beim Bau einer Fernwärmeleitung hatten das Projekt um mehrere Monate zurückgeworfen. 

Kis-Chef Bernd Richter, Projektleiterin Andrea Baecker, Architektin Claudia Neudeck und Mike Schubert (v.l.). 
Kis-Chef Bernd Richter, Projektleiterin Andrea Baecker, Architektin Claudia Neudeck und Mike Schubert (v.l.). 
© Varvara Smirnova

Nun gehen die Arbeiten an dem 22 mal 45 Meter langen, eingeschossigen Gebäude in die finale Phase. Eigentlich als Zweifeldhalle geplant, kann die Spielfläche mit Vorhängen sogar dreigeteilt werden. Eine Besonderheit ist der Parkettboden, der es künftig auch Tanz- oder Rollsportgruppen erlaubt, ihrem Hobby nachzugehen. Fünf Millionen Euro gibt der Kis für das Projekt aus, eine Million Euro davon fließt in die Gestaltung der Außenanlagen. So sollen auf dem Platz vor den Turnhallen, der jetzt noch der Baustelleneinrichtung dient, zwei neue Sportplätze nebst einer Laufbahn und einer kleinen Tribüne entstehen, außerdem ist eine Kugelstoß- und eine Beachvolleyballanlage geplant. Zudem soll die vorhandene Weitsprunganlage saniert werden.

Grundschule Bornim

Die Grundschule Bornim gibt es bereits seit drei Jahren – allerdings in Form von Containern. Zum Start des neuen Schuljahres können die Grundschüler der zweizügigen Einrichtung nun endlich in ihren Neubau gleich neben dem Bürgerhaus Bornim umziehen. Das 15,6 Millionen Euro teure Gebäude hebt sich von den üblichen Schulbauten in Potsdam deutlich ab. An ein Hauptgebäude, in dem unter anderem die Mensa untergebracht ist, sind über einen gläsernen Eingangstrakt drei miteinander verbundene sogenannte Klassenhäuser angeschlossen, in denen sich die Unterrichtsräume befinden. Diese Zweigeschosser sind ebenso wie das Haupthaus mit hellen Ziegeln verkleidet und haben ein schräges Dach, damit sie sich der dörflichen Struktur in Bornim architektonisch anpassen. Die Turnhalle ist in das Hauptgebäude integriert, der Kunststoffbelag der Außensportanlagen, darunter ein Sportfeld und eine Laufbahn, leuchten auf Wunsch des Architekten in knalligem Blau. Der gesamte Schulkomplex erfüllt den Passivhausstandard, verbraucht also sehr wenig Energie – und versorgt sich damit über ein eigenes Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sogar selbst. Auch die Technik in den Klassenräumen ist auf dem neuesten Stand. Eine „selbstlernende Einzelraumsteuerung“, gekoppelt an einen Bewegungsmelder, merke sich, wann und wie oft Schüler die Räume nutzten und regele zu diesen Zeiten die Temperatur, sagte Kis-Chef Richter. Schulleiterin Silvana Green freut sich: „Ich bin absolut zufrieden und ganz stolz auf das neue Gebäude“, sagte sie den PNN. „Toll, dass wir jetzt endlich umziehen können.“

Grundschule Rote Kaserne Ost

Auch im Bornstedter Feld wurde bei der Architektur der Grundschule Bezug auf die Umgebung genommen. Wie die zu Wohnungen umgebauten Kasernen ringsum ziert eine Fassade aus roten Ziegeln den Schulneubau, in der nach den nächsten Winterferien der Unterricht aufgenommen werden soll. Gut 23 Millionen Euro kostet das Vorhaben inklusive Außenanlagen, 7,7 Millionen davon kommen vom Land. Es entsteht eine dreizügige Grundschule für 430 Schüler, ein Hort für rund 300 Kinder und eine Sporthalle, die in das Gebäude integriert ist. Auch hier hatte es Verzögerungen gegeben, eigentlich hatte die Schule bereits zum jetzt beginnenden Schuljahr fertig sein sollen. Dafür bekommen die Schüler eine Ausstattung vom feinsten: Klassenzimmer, die mit 65 Quadratmetern so groß wie eine Zweiraumwohnung sind, eine verglaste Bibliothek mit Lounge und jede Menge Platz in Gruppen- und Aufenthaltsräumen. Schubert war nach der Tour sichlich begeistert: Die Schulen würden dringend gebraucht, dennoch „beeindruckt es mich immer wieder, mit welchem Tempo hier auch ganz individuelle Gebäude entstehen“, sagte er. Das Schulbauprogramm des Kis sei eine „entscheidende Investition in unsere Zukunft“.

Das ist die Agenda

Allein in diesem Jahr gibt der Kis gut 53 Millionen Euro für Schulbauten aus, bis 2022 sind es fast 165 Millionen Euro. Fast 36 Millionen Euro fließen wie berichtet in den Schulcampus Am Stern in der Gagarinstraße. Der Neubau für die Montessori-Schule ist fertig, die Turnhalle soll es ebenfalls bald sein. An der Steuben-Gesamtschule im Kirchsteigfeld läuft noch bis 2020 die drei Millionen Euro teure Sanierung der Außenanlagen und des Brandschutzes. Auch die Grundschule im Kirchsteigfeld soll noch in diesem Jahr in Sachen Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht werden.

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