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Bis zur Pirschheide reicht derzeit die Busspur in Fahrtrichtung Potsdam.
© PNN / Ottmar Winter

Keine Verbesserung in Sicht: Zweifel an der Busspur zwischen Potsdam und Geltow

Eigentlich sollte ab Oktober eine eigene Busspur nach Geltow gebaut werden. Diesen Zeitplan kann Potsdam nicht halten, der Baustart ist nun offen.

Von Enrico Bellin

Geltow/Potsdam - Der Bau der Busspur zwischen Potsdam und Geltow verzögert sich weiter. Wie die Potsdamer Rathaussprecherin Christine Hohmann auf PNN-Anfrage mitteilte, könne man derzeit keinen Termin mehr für einen Baubeginn der Spur nennen. Grund seien laufende Abstimmungen zu Fragen des Naturschutzes und der Sicherheit. Das Verfahren dazu werde „noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, so Hohmann. Noch Ende 2018 hieß es aus dem Potsdamer Rathaus, die Busspur nach Geltow solle ab Oktober gebaut und bis Sommer 2020 fertiggestellt werden.

Vor mittlerweile sechs Jahren war die Busspur das erste Mal als wichtiges Projekt für einen besseren Verkehrsfluss zwischen Potsdam und der Mittelmark ins Spiel gebracht worden. Im Zusammenhang mit der Verengung der Zeppelinstraße hieß es dann, dass sie bis 2016 gebaut werden soll. Autofahrer sollten durch Umwandlung von Auto- zu Busspuren auf der Potsdamer Zeppelinstraße zum Umsteigen in den Nahverkehr gebracht werden. Damit dieser attraktiver wird, sollten Busse von Geltow aus auf einer eigenen Spur fahren können. Der erste Teil des Planes wurde vor zwei Jahren umgesetzt, auf den zweiten warten Mittelmärker bis heute.

Es gibt Zweifel, ob die Spur überhaupt kommt

Auch Jahre nach dem Start der Busspurplanung konnte das Potsdamer Rathaus PNN-Anfragen, bis wo genau die Busspur einmal führen und wie breit sie sein wird, nicht beantworten. Davon hängt aber ab, ob Radfahrer und Busse die Spur gemeinsam nutzen können. Aller Voraussicht nach würde die Busspur auf der Fläche eines vorhandenen Radweges gebaut.

„Wir haben inzwischen Zweifel daran, dass es überhaupt einmal eine Busspur bis nach Geltow geben wird“, sagt Regiobus-Geschäftsführer Hans-Jürgen Hennig den PNN. Sowohl gegenüber Regiobus als auch den PNN sagte die Stadt Potsdam, noch in diesem Jahr 300 Meter Busspur anlegen zu wollen. Von wo nach wo diese Spur genau führen soll, konnte die Potsdamer Verwaltung aber weder den PNN noch dem Busunternehmen erklären. Hennig rechnet damit, dass die bisherige Rechtsabbiegespur zwischen der Bahnunterführung über die B1 und dem Abzweig zur Pirschheide zur Busspur wird. Hinter dem Abzweig zur Pirschheide gibt es bereits bis zur Kastanienallee eine solche Spur für Busse und Straßenbahnen.

Einen Pendlerparkplatz gibt es schon

Wie Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) den PNN mitteilte, soll es am 9. September ein weiteres Gespräch aller Beteiligten zur Busspur geben. Zu den Verzögerungen äußerte sie sich auf Nachfrage nicht. „Die Busspur ist aber sehr, sehr wichtig für uns“, betonte Hoppe.

Damit der Umstieg in Busse attraktiver wird, ist im März bereits ein Pendlerparkplatz an der Geltower Baumgartenbrücke eröffnet worden. Sein Bau hat gut eine halbe Million Euro gekostet, der Großteil davon wurde vom Land gefördert. Zahlen zur Nutzung der 82 Auto- und 16 Fahrradstellplätze gibt es noch nicht.

Der Parkplatz ist unter anderem für Bewohner des benachbarten Werderaner Ortsteils Petzow gedacht, die dort in die Busse nach Potsdam steigen sollen. In Werder ist man deshalb verärgert, dass die Busspur weiter auf sich warten lässt und Busse wie Autos im morgendlichen Stau stehen. „Den Werderanern fehlt jedes Verständnis für weitere Verzögerungen beim Bau“, so Werders 1. Beigeordneter Christian Große (CDU). Von Anfang an sei Werder gegen die Einengung der Zeppelinstraße als aus einem Maßnahmenbündel herausgelösten Feldversuch gewesen. Die Lösung der Verkehrsprobleme könne nur „in einem Maßnahmenbündel liegen, zu dem unter anderem verbesserte Ampelschaltungen, mehr P+R-Parkplätze, Radschnellwege und ein verbesserter Nahverkehr gehören“, so Große.

Wie berichtet wurde der Bustakt zwischen Werder, Geltow und Potsdam im Januar 2017 verbessert, zur Hauptverkehrszeit fahren seither sechs Busse pro Stunde statt vier. Bis 2018 sind die Fahrgastzahlen dadurch um 64 Prozent gestiegen, aktuellere Erhebungen gibt es laut Regiobus nicht. Derzeit werde auch noch geprüft, wie oft die Busse in Staus stehen, an denen sie nach dem Bau einer Busspur vorbeifahren könnten.

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