Waldbrände Sommer 2018: Wie Treuenbrietzen neue Brandkatastrophen verhindern will
Um einen verheerenden Waldbrand wie im vergangenen Sommer zu verhindern, will Treuenbrietzen nun einiges tun. Nun sollen zukunftsfähige Wälder mit der Hochschule Eberswalde erprobt werden.
Treuenbrietzen - Der Waldbrand in Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) machte im vergangenen Sommer bundesweit Schlagzeilen. Der Schaden war immens. Die Stadt will nun eine Wiederholung der Brandkatastrophe verhindern und arbeitet künftig mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde zusammen. Auf den Waldbrandflächen sollen zukunftsfähige Wälder nachwachsen, teilte die Stadtverwaltung mit. Die einstigen Brandflächen sollten dafür als Freilandlabor genutzt werden, sagte Bürgermeister Michael Knape. Eine entsprechende Vereinbarung soll am Dienstag unterzeichnet werden.
Verfahren gegen unbekannt wurde eingestellt
Der anfängliche Verdacht auf vorsätzliche Brandstiftung beim damaligen Feuer hatte sich nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft Potsdam nicht bestätigt. Ein Verfahren gegen unbekannt wurde eingestellt.
Unter dem Titel "Clever Forst" werde nun eine "schlauere" Waldbewirtschaft erprobt, sagte der Naturwissenschaftler Pierre Ibisch von der Eberswalder Hochschule. Ökologische Konzepte, internationale Erfahrungen und Messdaten sollen dabei einfließen. Es gehe um Pflanzungen, mit der die Natur verjüngt werden könne. In der Regel kann sich auch nach einem verheerenden Brand aus Sicht von Fachleuten der Wald wieder erholen. Je nach Umfang der Schädigung kann es aber Jahrzehnte dauern.
Heranwachsender Wald müsse widerstandsfähig sein
Die Waldbewirtschaftung müsse den Klimawandel und andere Risiken berücksichtigen, sagte Stadtförster Dietrich Henke. Der nun heranwachsende Wald müsse möglichst widerstandsfähig und anpassungsfähig sein. Er dürfe nicht in wenigen Jahren wieder Waldbränden zum Opfer fallen, sagte er.
Die Eberswalder Hochschule wird für zehn Jahre etwa 28 Hektar Stadtwald betreuen. Dort sind dann wissenschaftliche Studien geplant, wie die Waldbestände wieder heranwachsen.
Laubbäume brennen nicht so schnell wie Kiefern
In Brandenburg gibt es über 1,1 Millionen Hektar Wald. 70 Prozent der Bäume sind Kiefern, und damit für Brände besonders anfällige Bäume. Das Land kümmert sich seit Jahren um den Waldumbau und die Anpflanzung von Mischwald. Laubbäume brennen nicht so schnell wie Kiefern.
Die rot-rote Landesregierung will Lehren aus dem Waldbrand-Sommer ziehen. Im Innenministerium wird derzeit der Bericht zur Waldbrandsaison 2018 erarbeitet. Darin sollen auch Ergebnisse einer Tagung des Feuerwehrverbands vom vergangenen Samstag einfließen. "Der Sommer 2018 war für alle Einsatzkräfte ein einziger Ausnahmezustand und er soll auch eine Ausnahme bleiben", erklärte Innenstaatssekretärin Katrin Lange (SPD).
Gudrun Janicke
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