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Landtagswahl 2019: SPD behält Wahlkreis 20

Sebastian Rüter (SPD) holt mit Vorsprung das Direktmandat. Die SPD erhielt ein ähnliches Wahlergebnis wie 2014. Deutliche Zugewinne erzielten die Grünen.

Der Wahlkreis 20, zu dem Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Nuthetal gehören, bleibt weiterhin in der Hand der Sozialdemokraten. Mit 26,8 Prozent holte der Teltower Sebastian Rüter am Sonntagabend für die SPD das Direktmandat. Der 42-Jährige kann damit das Wahlergebnis seiner Partei im Wahlkreis 20 halten. Sein Vorgänger Sören Kosanke kam 2014 auf 27,3 Prozent der Stimmen. Auch bei den Ergebnissen der Zweitstimmen lag die SPD mit 26,6 Prozent auf dem Niveau der vergangenen Wahl. Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag mit 71,2 Prozent um mehr als zehn Punkte höher als 2014.

Große Verluste für CDU und Linke

Deutlich Federn lassen mussten hingegen CDU und Linke, sie gehören zu den Verlierern in diesem Wahlkreis. Dabei straften die Wähler nicht nur die Direktkandidaten beider Parteien, sondern mit der Zweitstimme auch die Parteien ab. Die größten Verluste hatte die CDU: Ihr Kandidat Dietrich Rudorff kam auf 17,3 Prozent, das sind rund neun Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren. Ähnlich groß auch der Verlust bei den Zweitstimmen, die CDU wurde im Wahlkreis nur noch drittstärkste Kraft mit 16,5 Prozent. Marlen Block, die Kandidatin der Linke holte 7,9 Prozent, und lag damit um rund fünf Prozentpunkte unter dem Ergebnis von 2014. Auch ist die Linke mit den Zweitstimmen von ihrem bisherigen dritten Platz auf den sechsten Platz gerutscht.

Sebastian Rüter konnte sich Wahlkreis 20 durchsetzen.
Sebastian Rüter konnte sich Wahlkreis 20 durchsetzen.
© Dirk Pagels

Grüne mit deutlichem Zuwachs: Alexandra Pichl holt 20,5 Prozent

Die meisten Zugewinne konnten die Grünen im Wahlkreis machen, ihre Direktkandidatin Alexandra Pichl legte um mehr als acht Prozentpunkte zu und kam auf 20,5 Prozent. Die Grünen belegen mit den Zweitstimmen im Wahlkreis nun den zweiten Platz. Sie konnten ihr Ergebnis im Vergleich zu 2014 um mehr als sieben Prozentpunkte steigern. 20,8 Prozent der Wähler gaben ihnen ihre Stimme. Das spiegelt auch die Tendenzen der vergangenen Kommunalwahl wieder, im Mai legten die Grünen, aber auch die AfD in den vier Kommunen zu. Bei der Wahl am Sonntag erhielt AfD-Kandidat Hans-Stefan Edler 12,9 Prozent der Stimmen. Die AfD kam im Wahlkreis 20 auf 13,6 Prozent. Der Zugewinn liegt damit um rund drei Prozent im Vergleich zur Wahl in 2014.

SPD: Vorsprung dank der AfD

Rüter, der Gewinner des Wahlkreises, war am Sonntag erleichtert und überrascht, so einen deutlichen Vorsprung gegenüber der CDU einzufahren. Bei der vergangenen Landtagswahl lieferte sich der Direktkandidat der SPD, Sören Kosanke und Daniel Mühlner (CDU) noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dass dieses Mal Rüter so viel Vorsprung hatte, erklärt er sich mit der Zuspitzung im gesamten Landtagswahlkampf zwischen der SPD und der AfD. „Und dazu haben wir einen tollen Wahlkampf gemacht, mit über 1000 Hausbesuchen – das zahlt sich aus.“ Rüter ist Politikneuling, er sitzt seit Mai im Teltower Stadtparlament.

Die Zweitplatzierte, Grüne-Kandidatin Pichl konnte immerhin in ihrer Heimatkommune in Kleinmachnow punkten, dort erhielt sie die Mehrheit mit 27,6 Prozent. „Auf den letzten Metern hat es wahrscheinlich wegen der Kampagne der SPD nicht gereicht, so dass viele ein Kreuzchen bei der SPD gesetzt haben, um die AfD zu verhindern“, sagte Pichl den PNN. Sie habe zusammen mit den Grünen einen „sehr intensiven und überzeugenden Wahlkampf“ geführt. Pichl sitzt seit Mai 2019 im Kleinmachnower Gemeindeparlament und ist die Fraktionsvorsitzende der Grünen.

FDP und Linke liegen gleichauf, AfD punktet in Nuthetal

Der aus Teltow stammende Hans–Peter Goetz (FDP) wurde von 7,9 Prozent der Wähler gewählt und ist damit gleichauf mit Linke–Kandidatin Block. Der Kritiker des Teltower Marina-Projekts, der Stadtverordnete Andreas Wolf (Freie Wähler) kam auf 6,6 Prozent der Stimmen.

Während die Grünen erwartungsgemäß in Kleinmachnow gut abschnitten, hat die AfD in Nuthetal im Vergleich zu den anderen Kommunen im Wahlkreis die meisten Stimmen bekommen. Sie erhielt einen Zweitstimmenanteil von 17,2 Prozent. In Stahnsdorf holte sie 16 Prozent. Rüter holte in der Hochburg der SPD, die Teltow noch immer ist, mit 29,2 Prozent der Stimmen die meisten im Vergleich zu den anderen drei Kommunen. Die Wahlbeteiligung war wie so oft mit 78,6 Prozent in Kleinmachnow am höchsten.  

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