Online-Petition erstellt: Mittelmark soll Seebrücke beitreten
Die Forderung geht vom Aktionsbündnis Weltoffenes Werder aus. Der Kreis Potsdam-Mittelmark solle sich solidarisch mit den Menschen auf der Flucht erklären.
Werder (Havel) - Das Aktionsbündnis Weltoffenes Werder hat eine Online-Petition auf der Plattform change.org erstellt und will damit erreichen, dass der Landkreis Potsdam-Mittelmark zu einem „sicheren Hafen“ für Menschen auf der Flucht wird. Der Landkreis soll wie bereits Potsdam und Teltow auch die bundesweite Initiative „Seebrücke“ und ihre Ziele unterstützen. Das Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ wird mittlerweile von 141 Kommunen in Deutschland unterstützt. Potsdam hat vergangenen Herbst wie berichtet auch die Koordination übernommen.
In der Online-Petition schreibt das Aktionsbündnis: „Durch die Ausbreitung der Corona-Pandemie gerät die humanitäre Katastrophe an den Außengrenzen der EU immer mehr in den Hintergrund. Dabei spitzt sich dort die Notlage der geflüchteten Menschen immer weiter zu.“ Daher soll der Landkreis sich solidarisch mit den Menschen auf der Flucht erklären, sich für sichere Fluchtwege und das Ende der EU-Abschottungspolitik einsetzen, so die Forderung des Aktionsbündnisses.
Kreis soll zusätzliche Aufnahmeplätze anbieten
Der Landkreis soll zudem, gegenüber dem Land Brandenburg und der Bundesregierung für die Einrichtung neuer beziehungsweise für die deutliche Ausweitung bestehender Programme zur legalen Aufnahme von Menschen auf der Flucht sich einsetzen und selbst Aufnahmeplätze zusätzlich zur Verteilungsquote anbieten.
Ob der Kreis ausreichend Platz hat, ist jedoch fraglich. So muss Potsdam-Mittelmark wie berichtet ein neues Heim in Teltow für 66 Bewohner schaffen, in Bad Belzig soll ein Neubau für 170 Personen auf dem Gelände der derzeitigen Flüchtlingsunterkunft im Weitzgrunder Weg 21 entstehen. Auch hat der Kreis jüngst noch seine Aufnahmequote aufgrund von Platzproblemen nicht erfüllen können.
Grüne unterstützen die Initiative
Unterstützung erhält das Aktionsbündnis Weltoffenes Werder von der Kreistags-Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. "Die Corona-Pandemie kann kein Rechtfertigungsgrund dafür sein, die humanitäre Katastrophe, die sich an den Außengrenzen der EU abspielt, einfach zu ignorieren. Die bündnisgrüne Kreistagsfraktion sieht es als humanitäre Pflicht, den Menschen dort zu helfen – umso mehr, da diese Menschen auch der Pandemie völlig schutzlos ausgeliefert sind", teilte Fraktionssprecherin Ulrike Wunderlich mit.
Wunderlich wies darauf hin, dass die Zustände in den völlig überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln nicht insbesondere für Kinder und Frauen nicht hinnehmbar seien.
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