Haveltherme in Werder: Im Februar 2021 soll alles fertig sein
Der Bau der Haveltherme in Werder (Havel) geht nach jahrelanger Verzögerung voran. Der Steg für die Außensauna ist beantragt. Dort ist auch ein Schwimmbecken mit Havelwasser geplant.
Werder (Havel) - Der Bau der Haveltherme geht voran: Der Steg für die Außensauna im Zernsee wurde beantragt, der Rohbau des Familienbades steht. Die Fertigstellung der Therme ist auf den 28. Februar 2021 datiert. Das geht aus dem aktuellen Controllingbericht hervor, der am Dienstagabend den Stadtverordneten im Badausschuss vorgestellt wurde.
Badbetreiber Andreas Schauer, der unter anderem in Berlin das Liquidrom betreibt, hat in Werders Therme mittlerweile rund 9,5 Millionen Euro investiert, die Stadt hat ihm bisher sieben Millionen Euro bezahlt. Auch das steht im Controllingbericht, den die Stadt von dem Werderaner Ingenieurbüro PST in regelmäßigen Abständen erstellen lässt.
Markus Altmann (Bündnis 90/Die Grünen), der Vorsitzende des Badausschusses, kritisierte den Controlling-Bericht als zu wenig detailliert. Die Kostenauflistung sei unübersichtlich, bemängelte er.
Seesauna als große Attraktion
Um das Seerosenfeld am Ufer des Zernsees durch den Stegneubau nicht zu zerstören, soll der Steg nun zweigeteilt werden. Es soll nach Aussagen der Stadtverwaltung demnach zwei Plattformen geben, eine zum Sonnenbaden und eine mit integriertem Becken. In dem Becken ist ein Gitter eingefasst, sodass Havelwasser hineinströmt.
„Zunächst wird ein wasserrechtliches Genehmigungsverfahren zum Steg geführt“, sagte Stadtsprecher Henry Klix auf Anfrage. Währenddessen werde am Konzept der Seesauna gearbeitet. Der Antrag für die Seesauna wird dann nach erfolgter Genehmigung des Steges gestellt, so Klix. Wie berichtet soll die Seesauna eine der großen Attraktionen des neuen Bades werden. Das Vorhaben wird die Stadt rund 1,5 Millionen Euro kosten. Die Stadt muss dafür Ausgleichsmaßnahmen schaffen, eine davon ist unter anderem der Rückbau des Havelstegs.
Auf der Baustelle herrscht unterdessen reger Betrieb: Rund 40 verschieden Handwerkerfirmen seien dort derzeit aktiv, sagte Schauer den PNN. In den kommenden Wochen sollen die ersten Saunen und Dampfbäder eingebaut werden, im Februar das ausfahrbare, acht Meter lange Dach über dem Familienbecken installiert werden. Im März will Schauer Richtfest für den Anbau feiern, in dem der Familienbereich mit Wildbach und Kinderbecken untergebracht ist. Im Bestandsgebäude wird die Decke derzeit fertiggestellt, die Technik installiert, erste Fliesen verlegt.
„Uns macht es in Werder jetzt richtig Spaß“
Die Fassade soll in den kommenden Wochen in Siennarot gestrichen werden, so Schauer. „Uns macht es in Werder jetzt richtig Spaß, obwohl anfangs vieles schwierig war“, so Schauer. Damit meint er die Situation auf der Baustelle. So habe es in der halbfertigen Therme unter anderem Baumängel gegeben. Schauer spricht auch von einem „friendly fire“, also Vorbehalte gegen ihn und sein Vorhaben in der Bevölkerung. „Aber das ist normal, dass es so etwas bei solch großen Projekten gibt“. Schauer baut wie berichtet für rund 28,3 Millionen Euro die Therme mit Anbauten fertig und wird das Bad später ohne Zuschüsse der Stadt betreiben. Mitte 2018 hat er dafür den Auftrag bekommen. Das Bad wird die Stadt dann insgesamt 50 Millionen Euro gekostet haben.
Die Summe ergibt sich auch aus der Vorgeschichte: Werder hatte Schiffbruch mit dem ersten Investor erlitten, die Partnerschaft mit der Kristall Bäder AG scheiterte, die Therme wurde nicht fertiggestellt. Im Frühjahr 2021 soll es – zehn Jahre nach Baustart – nun endlich soweit sein. Zur Versorgung des Areals mit ausreichend Trinkwasser hat Schauer übrigens auch den Bau eines Grundwasserbrunnens beantragt. Zudem will er den Parkplatz von derzeit 300 auf bis zu 500 Plätze ausbauen. Und: Die Haveltherme soll eine eigene Bushaltestelle bekommen
Überraschung im Badausschuss
Und es gab noch eine Überraschung: Schauer wünscht sich ein weiteres Flurstück, um an der Therme Wohnbebauung für Mitabeiter errichten zu können. Damit möchte er mehr Angebote und Anreize für Mitarbeiter schaffen, hieß es im Badausschuss.
Das Flurstück ist Bestandteil des Vertrages mit Schauer und liegt zwischen der Energiehalle für das Bad und der Therme. Schauer, der der Stadt eine Visualisierung vorlegte, stellt sich einen L-förmigen viergeschossigen Bau vor. Eine genaue Wohnungsanzahl wurde im Ausschuss nicht genannt.
Für das Anliegen müsste der Bebauungsplan geändert werden. Denn bisher ist die Fläche für Betriebe der Beherbergungs-, Schank- und Speisewirtschaft vorgesehen. Auch für die Parkplätze, die Schauer erweitern möchte, muss der Bebauungsplan geändert werden, da für die gewünschten 450 bis 500 Parkplätze ein Parkdach entstehen soll.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität