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Die Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow.
© Andreas Klaer

Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf: Großer Andrang auf die Schulen sorgt für Probleme

Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf sind bei Eltern beliebt. Ein Grund zur Freude. Aber der Andrang auf die Schulen in der Region sorgt für Probleme.

Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf - Nah an Berlin und Potsdam und trotzdem beschaulich: Die Region TKS – also Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf – ist bei Familien beliebt. Das stellt die Gemeinden auch vor Probleme, wie die aktuellen Anmeldungen an den Grund- und weiterführenden Schulen zeigen. 

TELTOW

Das würde sich manch andere Kleinstädte wünschen: Zum Schuljahr 2020/2021 sollen in Teltow voraussichtlich 259 Kinder eingeschult werden. Das ist im Vergleich zum vorigen Schuljahr ein deutlicher Sprung. Damals waren es 203 Kinder, auch in den Jahren zuvor lag die Zahl bei rund 200 Kindern. Laut dem Schulentwicklungsplan der Stadt wird in den nächsten Jahren mit 270 bis 320 Erstklässlern pro Schuljahr gerechnet. 

Um dafür gerüstet zu sein, will Teltow wie berichtet zwei neue Grundschulen errichten. Die Stadt hätte dann insgesamt fünf. Die ehemalige Bruno-H.-Bürgel-Schule soll ab dem Schuljahr 2021/2022 als Grundschule genutzt werden. Weitere Grundschulplätze sollen in der ehemaligen Mühlendorf-Oberschule, die derzeit vom Landkreis als Gesamtschule genutzt wird, entstehen. Die neue Teltower Grundschule könnte mit dem Umzug der Gesamtschule in die Mahlower Straße ab dem Schuljahr 2022/23 an den Start gehen.  

Das Immanuel-Kant-Gymnasium soll nach Informationen des Landkreises weiterhin mit vier siebten Klassen pro Schuljahr starten, obwohl die Schule in diesem und im vergangenen Schuljahr jeweils fünf Züge angeboten hatte. Grund für die große Nachfrage am Gymnasium sind die bisher noch schwachen Anmeldezahlen für die neue Gesamtschule. In diesem Schuljahr gaben nur 60 Familien die Schule am Interimsstandort im Mühlendorf als Erstwunsch an, dennoch konnte sie nach Informationen des Landkreises mit vier siebten Klassen starten. Mit dem Umzug der Gesamtschule an den neuen Standort nahe des S-Bahnhofs Teltow hofft der Kreis auf mehr Bewerber. 

STAHNSDORF

Das Stahnsdorfer Vicco-von-Bülow-Gymnasium in Trägerschaft des Kreises hat in diesem und dem vergangenen Schuljahr ebenso wie das Teltower Gymnasium ausnahmsweise fünf Züge angeboten. Es soll perspektivisch aber bei vier siebten Klassen bleiben.

Vier neue erste Klassen sollen im nächsten Schuljahr an der Grundschule „Heinrich Zille“ und zwei an der Lindenhof-Grundschule eingerichtet werden, teilte das Rathaus in Stahnsdorf mit. Die Zille-Grundschule soll mit ihrem überbauten Säulengang bis spätestens März erweitert sein, die neue vierzügige Lindenhof-Grundschule soll Ende 2023 stehen. Für den Neubau rechnete Stahnsdorf zuletzt mit Baukosten von rund 15 Millionen Euro. 

KLEINMACHNOW

In Kleinmachnow werden im nächsten Schuljahr rund 200 Kinder eingeschult. Das teilte das Rathaus auf Anfrage mit. „Erfahrungsgemäß gehen 20 Prozent der Kinder dann an Schulen freier Träger“, sagte Gemeindesprecherin Martina Bellack. Schulen in freier Trägerschaft hat Kleinmachnow besonders viele: die Waldorfschule, die Berlin Brandenburg International School sowie die Schulen auf dem evangelischen Hoffbauer-Bildungscampus. Für die kommunalen Grundschulen Steinweg und Eigenherd sind drei und für die Seeberg-Schule zwei Züge geplant, sagte Bellack. 

Die Maxim-Gorki-Gesamtschule hat aktuell rund 650 Schüler. Für den neuen Jahrgang gibt es 106 Plätze. Da die Zahl der Bewerber die der Plätze übersteigt, konnten 18 Anmeldungen nicht berücksichtigt werden. Das Evangelische Gymnasium und die Evangelische Gesamtschule sind dreizügig mit jeweils 75 Schülern in den drei siebten Klassen. Das kreiseigene Weinberg-Gymnasium mit drei siebten Klassen und einer Leistungs- und Begabungsklasse soll weiterhin vierzügig bleiben. 

EINPENDLER NACH POTSDAM

Aus der TKS-Region pendeln täglich etliche Schülerinnen und Schüler in die Landeshauptstadt: Im Schuljahr 2018/2019 besuchten rund 2250 Schüler aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark Schulen in Potsdam – rund 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen ging an Schulen in freier Trägerschaft. Seit 2018 kann die Landeshauptstadt laut Gesetz vom Kreis dafür Schulkostenbeiträge verlangen, eine Abrechnung lag dem Landkreis für 2018 allerdings noch nicht vor.

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