Wildschwein-Ärger in Stahnsdorf: Gespräch zur Bogenjagd geplant
Das Thema Wildschweine lässt Stahnsdorf keine Ruhe. 2020 will sich Landwirtschaftsminister Axel Vogel mit Bürgermeister Bernd Albers treffen.
Stahnsdorf - Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) wird sich Anfang kommenden Jahres mit Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) zu einem Gespräch zum Thema Wildschweine und Bogenjagd treffen. Das teilte Bernd Albers auf Anfrage den PNN mit. Das Landesumweltministerium bestätigte den Termin.
In der vergangenen Woche hatte eine große Bache zusammen mit sechs bis acht weiteren Wildschweinen die Hündin der Stahnsdorfer Familie Gohl auf deren Grundstück angegriffen. Die Entlebucher Sennenhündin "Kessy" war an ihren Verletzungen gestorben. Bürgermeister Bernd Albers hatte nach dem Vorfall erneut eine Zulassung für die Bogenjagd in seiner Gemeinde gefordert. Eine konsequente innerörtliche Bejagung hätte den Vorfall möglicherweise verhindern können, erklärte Albers in einer Stellungnahme nach dem Tod der Hündin. Dafür seien jedoch Jagdmethoden nötig, die in besiedelten Gebieten den sicheren Schuss ermöglichen. Die Lebendfallen würden für die Eindämmung der Wildschweinpopulation nicht ausreichen.
Gesprächstermin noch unklar
Wegen des Vorfalls, sieht Albers auch aus Gründen des Tierschutzes schnellen Handlungsbedarf, wie er gegenüber den PNN erklärte. Denn der sei bisher immer ein Argument gegen die Zulassung der Bogenjagd gewesen. Doch viele hätten sich bislang nicht genügend mit der Datenlage und dem Thema beschäftigt, so Albers. „Wenn man sich mit der Thematik genauer befasst, stellt man fest, dass die Bogenjagd mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar tierschutzgerechter ist, als mit der herkömmlichen Jagdwaffe.“ Wann genau der Termin mit Agrar- und Umweltminister Vogel stattfinden wird und ob auch Fachexperten an dem Gespräch teilnehmen werden, sei noch offen, so Albers.