Corona in Potsdam-Mittelmark: Die Lage am Montag: Doch keine Teststelle in Teltow
Die Zahl der Corona-Verdachtsfälle ist am Montag deutlich gestiegen. Neue Teststellen wird es allerdings vorerst nicht geben.
Potsdam-Mittelmark - Im Landkreis Potsdam-Mittelmark ist seit Sonntagabend die Zahl der Covid 19-Fälle um einen weiteren Patienten auf insgesamt 38 gestiegen (Stand Montagabend). Bei dem neuen Fall handelt es sich um einen Patienten aus Werder (Havel). Die meisten Fälle sind nach wie vor in der Region Teltow gemeldet worden.
Insgesamt befinden sich jetzt 97 Personen in Potsdam-Mittelmark in häuslicher Quarantäne. Das sind noch einmal 27 mehr als am Sonntag. Auch die Zahl der Verdachtsfälle stieg von 346 auf 421 an. Bislang wurden davon 102 negativ getestet. Bei 186 steht ein Ergebnis aus.
Kleinmachnower Internistin empfängt Patienten
Die zwei weiteren geplanten Anlaufstellen in Teltow und Kleinmachnow, die vom Landkreis noch am Sonntag angekündigt wurden, sollen nun doch nicht mehr kommen, teilte Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert am Montag überraschend mit. Dafür empfängt die Kleinmachnower Internistin Christine Marie Opdensteinen in ihrer Praxis am August-Bebel-Platz 2 ab sofort Patienten mit respiratorischen Erkrankungen sowie Patienten, die Symptome zeigen und befürchten, sich mit dem Virus angesteckt zu haben.
Das teilte das Gesundheitsamt des Kreises mit. Es sei dafür an der Arztpraxis ein Sonderbereich geschaffen worden, wo mögliche Verdachtsfälle untersucht werden können.
In Teltow fehlt die nötige Ausstattung
„Die Pläne für eine Abstrichstelle in Teltow scheinen sich aufzulösen“, sagte Schwinzert. Grund dafür seien vor allem Schwierigkeiten beim Beschaffen von Schutzausrüstung. Zwar hätten sich Mediziner aus Teltow dazu bereit erklärt, Corona-Abstriche durchzuführen – doch ohne die dafür nötige Ausstattung, die derzeit offenbar nicht ausreichend vorhanden ist, lasse sich kein Arzt darauf ein. Bereits in der vergangenen Woche sollte zunächst eine Teststelle in Teltow errichtet werden, die dann jedoch wieder verworfen wurde. Die Verantwortung für die Errichtung der Teststellen liege bei der Kassenärztlichen Vereinigung, teilte Kreissprecher Schwinzert mit. Der Landkreis wirke dabei nur unterstützend mit.
Bislang sind fünf Abstrichstellen im Kreis eröffnet worden. Änderungen gibt es in der Anlaufstelle in Bad Belzig in der Praxis Schulze-Köhn in der Niemegker Straße Straße 38. Die Sprechstunden sind jetzt von Montag bis Freitag um eine Stunde von 11 bis 13 Uhr erweitert worden. Patienten können die Stelle nur mit einer vorheriger Anmeldung unter der Tel.: 0170/93 64 233 aufsuchen. Am Johanniter Krankenhaus Treuenbrietzen in der Johanniterstraße 1 sind die Sprechzeiten außerdem für Samstag und Sonntag von bislang 11 bis 12 Uhr auf 9 bis 10 Uhr verschoben worden. Auf der Seite des Landkreises können ab sofort die bestätigten Fälle in den einzelnen Kommunen auf einer interaktiven Karte eingesehen werden. Auch die Abstrichstellen sind mit ihrer jeweiligen Anschrift darin eingezeichnet.
Große Verunsicherung bei Mittelmärkern
Wie groß die Verunsicherung bei Vielen ist, zeigt ein Blick auf die Anlaufstelle für Patienten mit Atemwegsinfektionen in Werder (Havel). Am Montag suchten 98 Werderaner die Teststelle auf, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Abstriche wurden nur bei elf Patienten durchgeführt. Neun Personen wurden wegen ihrer leichten Erkältungsbeschwerden ohne Untersuchung wieder nach Hause geschickt. Seit der Eröffnung am vergangenen Mittwoch sind insgesamt 44 Abstriche genommen worden. Fast 300 Personen haben in dieser Zeit die Anlaufstelle aufgesucht.
» Alles Wichtige zum Coronavirus in Brandenburg/Potsdam in unserem Newsblog
» Was darf man jetzt, was nicht? Überblick zur Ausgangsbeschränkung
» Coronavirus-Symptome, Übertragung, Schutz: 66 wichtige Fragen und Antworten