Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest: Bernd Albers erneuert Forderung nach der Bogenjagd auf Wildschweine
Wegen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest fordert Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel zum Umdenken beim Thema Bogenjagd auf.
Stahnsdorf - Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) hat wegen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest erneut die sofortige Einführung der Bogenjagd für die Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf gefordert. Wie berichtet wurde bei einem toten Wildschwein, das im brandenburgischen Spree-Neiße-Kreis gefunden wurde, die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen. Das bestätigte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Donnerstagmorgen. Es ist der erste nachgewiesene Fall in Deutschland.
Region hat mit Wildschweinplage zu kämpfen
Wie berichtet hatte Stahnsdorf im vergangenen Jahr als Pilotprojekt die Bogenjagd im Gemeindegebiet einführen wollen. In Stahnsdorf und den beiden Nachbarkommunen Teltow und Kleinmachnow sind die Tiere zu einer regelrechten Plage geworden. Immer wieder durchwühlen ganze Rotten die Gärten oder landschaftliche Anlagen wie den Südwestkirchhof. Auch gefährliche Unfälle und Angriffe wurden immer wieder gemeldet: So attackierte im Februar diesen Jahres eine aufgebrachte Rotte eine Familie auf deren Privatgrundstück. Nur einen Tag zuvor war ein Mopedfahrer in Teltow mit einem Wildschwein zusammengeprallt und dabei leicht verletzt worden. Im Dezember vergangenen Jahres hatte eine Rotte die Hündin einer Stahnsdorfer Familie auf einem Privatgrundstück angegriffen und dabei tödlich verletzt.
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) hatte sich Anfang diesen Jahres gegen die Jagd mit Pfeil und Bogen ausgesprochen. Stattdessen kommt nun, neben den Standardmethoden, auch so genannte alternative Munition zum Einsatz. die eine innerörtliche Jagd gefahrloser machen soll. Albers fordert jetzt Minister Vogel angesichts des aktuellen Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest zum Umdenken auf. „Ihre kategorische Weigerung zur Erlaubnis der Bogenjagd gehört auf den Prüfstand. Wenn nicht jetzt, wann dann“, so Albers am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Nur mit weiteren Jagdmethoden als den bisher erlaubten, ließen sich die enormen Schwarzwildbestände in der Region wirksam und schnell dezimieren.
Die Bogenjagd sei jetzt ein Muss
Für die Bauern sei der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest auch überregional ein Schock. Es sei an der Zeit, die Wildschweine schnell und effizient in hohen Stückzahlen zu dezimieren, sagte Albers. „Dies geht nur, wenn den Jagdausübungsberechtigten die innerörtliche Bejagung erleichtert wird. Hierfür ist die Bogenjagd als zusätzliche Option der Jagd jetzt ein Muss“, so Albers. Der Bürgermeister bot an, sich zeitnah zum Thema Bogenjagd mit allen Verantwortlichen erneut an einen Tisch zu setzen, um eine praktikable Lösung zu finden.