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44 Leningrad in Aktion bei einem Auftritt auf dem Potsdamer Luisenplatz im Jahr 2016.
© Manfred Thomas

Potsdamer Band: Hilfe für Jubiläums-Album: 44 Leningrad sucht Sponsoren für CD-Produktion

Zum 30. Bandbestehen wurde extra ein neues Album produziert, jetzt brauchen die Jubilare von 44 Leningrad Hilfe bei der CD-Pressung.

Potsdam - Bestuhlte Konzerte sind keine Option für 44 Leningrad: Wenn die Potsdamer Band mit ihrem Balalaika-Rock aufdreht, kann schon bald kaum jemand die Füße stillhalten. „TANZT!“ heißt denn auch das kommende Album, dass die fünfköpfige Combo zum 30. Bandjubiläum herausbringen will. 

Aufgenommen und gemastert ist es schon, aber noch fehlt Geld für die Pressung der CDs: Derzeit suchen 44 Leningrad per Crowdfunding auf der Online-Plattform Startnext nach Unterstützer:innen, um insgesamt 8900 Euro einzusammeln. 6700 Euro von über 100 Fans sind schon eingegangen, das Crowdfunding läuft noch bis Ende April.

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„Als wir angekündigt haben, dass wir ein neues Album machen, haben uns sofort ganz viele Leute angeschrieben und gefragt: ‚Wo können wir spenden?‘. Das war echt schön“, sagt Sängerin und Akkordeonspielerin Ulrike Eisenreich. Immerhin elf Jahre ist es her, dass ein Album der Band erschienen ist, und dabei handelte es sich um ein Best Of. „TANZT!“ soll neben der üblichen Mischung aus Punk, Folk, Ska und Balkan-Rhythmen, die die Band „Russian Speedfolk“ getauft hat, auch Country, Metal und Salsa enthalten.

Arbeiter-Lieder im Punkrock-Gewand

Kurz nach der Wende hatte sich 44 Leningrad in Potsdam formiert und fand schnell durch eine Hoffest-Anfrage zu ihrer musikalischen Bestimmung: Ob sie nicht ein paar russische Lieder spielen könnten? Da man die alten Arbeiter-Lieder noch gut von früher kannte, nahm man einfach die Texte und kleidete sie in ein zünftiges Punkrock-Gewand – eine Erfolgsformel, die umgehend einschlug und bis heute funktioniert. 

Die Zahlen sprechen für sich: „700 Konzerte wurden gespielt, ebenso viele Liter Wodka wurden verzehrt, 480.000 Kilometer zurückgelegt, 14 Musiker verschlissen, acht Kinder geboren, 80.000 Besucher bespaßt, ein Akkordeon abgebrannt, acht Platten aufgenommen“, fasst die Band die Historie auf ihrer Webseite zusammen. Dabei habe es nicht bei einem einzigen Auftritt geregnet, sagt Eisenreich: „Die Bands vor oder nach uns haben immer noch was abbekommen, wir nie.“

Ulrike Eisenreich ist die eiserne Lady der Potsdamer Kult-Band 44 Leningrad.
Ulrike Eisenreich ist die eiserne Lady der Potsdamer Kult-Band 44 Leningrad.
© J. Bergmann

Neben vielen Auftritten in Deutschland hat es 44 Leningrad im Laufe der Zeit auch nach Österreich, in die Schweiz, nach Italien, Schweden, in die Niederlande oder Polen verschlagen. „Nach Russland wollten wir auch immer, irgendwie hat das nie geklappt“, sagt Eisenreich. „Aber das schaffen wir auch noch.“ 

Der letzte Auftritt ist mittlerweile über ein Jahr her, danach gab es nur zwei Online-Konzerte im Sommer. „Aber das macht einfach keinen Spaß, man spielt gegen eine Wand“, sagt Eisenreich. 44 Leningrad lebe nun mal vom „Schwitzen und Hüpfen“ ihres Publikums. Zum Jubiläum selbst soll es wieder einen Auftritt geben: Geplant ist ein Open-Air-Konzert im Rahmen der Fête de la Musique am 21. Juni. Der Ort könnte nicht passender sein: Die russische Kolonie Alexandrowka.

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