Landeshauptstadt wächst ungebremst: Potsdam hat jetzt 177.699 Einwohner
Der neueste Statistikbericht liegt vor: Potsdam verzeichnete 2017 den größten Bevölkerungszuwachs seit den Eingemeindungen 2003. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Wachstumsrekord für Potsdam: Im vergangenen Jahr ist die Stadt um 4105 Einwohner gewachsen, der höchste Wert seit der Eingemeindung der ländlichen Ortsteile 2003. Das geht aus dem neuen statistischen Jahresbericht hervor, den Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Mittwoch vor Journalisten vorstellte. „Der positive Trend ist ungebrochen“, so Jakobs. Mit Stand 19. September war die Einwohnerzahl um weitere rund 2000 auf 177 699 Einwohner gestiegen, wie Chefstatistikerin Heike Gumz sagte.
12307 Menschen zogen vergangenes Jahr nach Potsdam
Grund für das enorme Wachstum war vor allem der Wanderungssaldo, also das Verhältnis von Zu- und Wegzügen: 12 307 Menschen zogen im vergangenen Jahr nach Potsdam, 8601 zogen weg. Zwar lagen beide Zahlen im Vorjahr noch etwas höher, der Wanderungssaldo ist aber der höchste in der Geschichte der Stadt. Zwar sind etwas mehr Kinder zur Welt gekommen als im Vorjahr, aber es sind auch mehr Potsdamer gestorben – der Geburtenüberschuss ist also zurückgegangen. Auch die Geburtenrate ist leicht zurückgegangen: Sie betrug 11,4 Geborene auf 1000 Einwohner.
Potsdam wird immer jünger
Das Durchschnittsalter der Potsdamer liegt laut dem Bericht bei 42,3 Jahren – und ist damit das dritte Jahr in Folge gesunken. Nichtsdestotrotz ist die Zahl der Hochbetagten, die 80 Jahre und älter sind, prozentual am stärksten gestiegen. 10 718 Hochbetagte lebten Ende 2017 in der Stadt, das sind sieben Prozent mehr als im Jahr davor. Gestiegen ist auch die Zahl der Potsdamer mit ausländischem Pass – und zwar um 1616 auf 14 504 Menschen. Der Ausländeranteil ist damit von 7,5 Prozent auf 8,3 Prozent gestiegen. Die größte Gruppe kommt dabei aus Syrien (1988), gefolgt von der Russischen Föderation (1282), Polen (1090) und der Ukraine (710).
Es gibt 97145 Haushalte in Potsdam
Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen – von 1613 auf 1581. Dafür ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen deutlich gestiegen – von 1897 auf 2504. Insgesamt gibt es laut Statistik 97 145 Haushalte in Potsdam. Dabei ist fast jeder zweite ein Ein-Personen-Haushalt, in jedem fünften leben Kinder.
Der anhaltende Zuzug und der angespannte Wohnungsmarkt machten sich auch bei den Baulandpreisen bemerkbar: Hier gab es einen kräftigen Anstieg um mehr als 50 Euro pro Quadratmeter auf 304 Euro. Nichts bewegt hat sich allerdings bei den durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommen der Potsdamer: Es lag wie im Jahr davor bei 2050 Euro pro Monat. Die Verbraucherpreise sind um 1,6 Prozent angestiegen.
Der Statistikbericht versammelt auf 314 Seiten Daten unter anderem zu den Themen Bevölkerung, Arbeitsmarkt, Verkehr und Tourismus, Sicherheit und Ordnung, Einkommen sowie Umwelt. jaha