Nach Auseinandersetzungen beim Pokalfinale: Polizei weist Vorwürfe des SVB zurück
Angesichts der Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Fans des SV Babelsberg 03 beim Landespokalfinale in Luckenwalde hatte der Verein Kritik an den Beamten geübt. Auf PNN-Anfrage beurteilte die Polizei nun ihren Einsatz als "alternativlos und angemessen".
Nach den Ausschreitungen beim Fußball-Landespokalfinale am vergangenen Samstag arbeiten der SV Babelsberg 03 und die zuständige Polizeidirektion an der Aufarbeitung der Vorkommnisse. Im Luckenwalder Werner-Seelenbinder-Stadion war es nach Spielschluss zwischen SVB-Fans und der Polizei zu Zusammenstößen gekommen, bei denen die Beamten mit Reizgas gegen Nulldrei-Anhänger vorgingen, um einen Platzsturm zu unterbinden. In einer ersten Stellungnahme hatte der Babelsberger Club das Vorgehen der Polizei kritisiert. Sie habe „unverhältnismäßig und mit überharter und teils rücksichtsloser Gewalt“ gehandelt. So seien auch unbeteiligte Zuschauer durch den Reizgas-Einsatz in Mitleidenschaft gezogen worden.
Was passiert ist, zeigt dieses Video:
Diese Vorwürfe weist die Polizeidirektion West als einsatzführende Dienststelle nun zurück. In einer Antwort auf eine PNN-Anfrage heißt es: „Nach bisheriger Bewertung war der polizeiliche Einsatz zur Verhinderung von Gewaltstraftaten sowie zur Abwehr weiterer Gefahren, die durch ein Zusammentreffen von verschiedenen Fangruppierungen entstanden wären, leider alternativlos und auch angemessen.“ Man bedauere ausdrücklich, „dass ein sportlicher Höhepunkt in gewalttätigen Ausschreitungen von wenigen, angeblichen Fußballfans ausartete“.
Attacken auf Polizisten und erheblicher Sachschaden
Nach Polizeiangaben mussten sieben Beamte und 15 Fans wegen leichter Verletzungen behandelt werden. Es wurden mehrere Strafanzeigen gegen SVB-Anhänger aufgenommen. Unter anderem seien einige Fans mit Stangen, die ursprünglich von Transparenten stammten, auf die Ordnungskräfte und die Polizei losgegangen, teilte die Direktion mit. Ebenso sei ein erheblicher Sachschaden an den Zäunen des Gästeblocks entstanden.
Der SV Babelsberg 03 sieht den Auslöser für die Randale im Agieren der Polizei. Dass sich die Einsatzkräfte unmittelbar vor dem SVB-Fanbereich postierten, dabei absichtlich die Mannschaft von den Fans trennte, die gemeinsam den 3:1-Erfolg feiern wollten, und dass die Polizei ein deeskalierendes Eingreifen der vereinseigenen Ordner verweigerte, habe „in der Summe zur bekannten Eskalation nicht nur auf dem Spielfeld und im Gästeblock, sondern auch im Eingangsbereich des Stadions“ geführt, erklärte der Verein in seiner Mitteilung. Die Polizeidirektion West kündigte an, mit den Verantwortlichen des SV Babelsberg 03 und des FSV 63 Luckenwalde in den nächsten Tagen eine detaillierte Auswertung des Einsatzes sowie eine Nachbereitung durchzuführen.
Lesen Sie weiter: "Das Netzwerk zur Unterstützung repressionsbetroffener Nulldreier*innen" bewertet die Vorkommnisse anders. Hier geht es zu ihrem Bericht >>
Auch der Fanbeirat meldete sich bereits am 29. Mai zu Wort. Hier gibt es die Stellungnahme >>
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