Erhalt des Bürgertreffs in Potsdam-Eiche: Pingpong um den Bürgertreff
Oberlinhaus-Verein sieht sich für Erhalt des Bürgertreffs in Eiche nicht zuständig und kritisiert die Stadt
Eiche - Im Streit um den Erhalt des Bürgertreffs Eiche erhebt der Oberlinhaus-Verein Vorwürfe gegen das Rathaus. Als Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen sei der Verein nicht dafür zuständig, einen Bürgertreff vorzuhalten, erklärte Andreas Koch, Kaufmännischer Vereinsvorstand, am Donnerstag: „Für die Versäumnisse der Stadt, alternative Räumlichkeiten für die Gemeinwesenarbeit zur Verfügung zu stellen, sind wir nicht verantwortlich.“ In dem Bürgertreff finden Freizeitaktivitäten von Bürgern und Sitzungen des Ortsbeirats statt, eine Alternative im Ortsteil gibt es nicht.
Gleichzeitig reagierte Koch verärgert auf die Ankündigung der Stadt, die Genehmigung für einen Hort mit 20 Kindern im Bürgertreff nun doch nicht erteilen zu wollen. Die Planungen dafür habe man „ausgehend von einer Anfrage und Zusage der Landeshauptstadt“ vorangetrieben, betonte er. Man habe bereits 65 Anmeldungen von Eltern für den Herbst und wolle eine verbindliche Rückmeldung geben können. Die Debatte dürfe nicht auf dem Rücken der Eltern ausgetragen werden. Stadtsprecher Jan Brunzlow sagte, die Stadtverwaltung sei an den erst vor wenigen Monaten getroffenen Stadtverordnetenbeschluss zum Erhalt des Bürgertreffs gebunden. Die Frage sei, wo noch in Eiche ein dringend benötigter Hort entstehen könnte. Zum Monatsende läuft der vom Oberlinhaus gekündigte Mietvertrag für den Bürgertreff aus.
Stadt und Oberlinhaus-Verein kritisieren sich gegenseitig
Wie berichtet hatte die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) zuletzt im Hauptausschuss erklärt, dass die Versuche zur Rettung des Bürgertreffs gescheitert seien. Als Grund gab sie an, dass der Oberlinhaus-Verein sich nicht in der Lage sehe, über den von der Stadt gewünschten größeren Hort-Neubau zu entscheiden. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte das Verhalten des Vereins als „nicht nachvollziehbar“ kritisiert.
Dem hält Oberlinhaus-Vorstand Andreas Koch nun Versäumnisse der Stadt entgegen. Der Verein habe sich in den vergangenen Monaten aktiv an der Suche nach einer Alternative für den Bürgertreff beteiligt. So habe man unter anderem die parallele Nutzung der Räume für den Hort und den Bürgertreff vorgeschlagen. Aus seiner Sicht sei das eine tragfähige Lösung. Brunzlow sagte, diese Idee sehe man kritisch, da dies auch der Genehmigung durch das Landesjugendamt bedürfe, die voraussichtlich nicht erlangt werden könnte.
Kompromiss doch in Sicht?
Koch sagte weiter, auch den von der Stadt gewünschten Kita-Neubau mit 70 Hortplätzen auf dem Gelände der Oberlin-Kita in Eiche habe man geprüft. Allerdings fehlten vonseiten der Stadt bislang verbindliche Zusagen zum Baurecht und zur Finanzierung, sodass der Verein noch nicht über das Vorhaben entscheiden könne. So bestehe bei dem Grundstück sogenannter Bodendenkmalverdacht, was eine archäologische Baubegleitung samt unkalkulierbaren Kosten nach sich ziehen könnte. „Seit drei Wochen hat sich unser Architekt vergeblich um eine Klärung bemüht, seitens der Stadt jedoch keine Rückmeldung erhalten“, sagte Koch. Laut Brunzlow sei eine offizielle Bauvoranfrage nicht gestellt worden. Erst dann könne man aktiv prüfen.
Immerhin: Bei einem Treffen des Ortsbeirats mit Vertretern des Oberlinhauses am Donnerstagabend im Bürgertreff hieß es von dem Verein, man halte zwar an den Planungen fest. Allerdings könnten auch andere, kleinere Räume auf dem Gelände alternativ, vor allem in den Abendstunden genutzt werden, wie es hieß – allerdings vermutlich in geringerem Umfang als bisher. Eine Vertreterin der gegenüberliegenden Renn-Grundschule monierte in dem bis auf den letzten Platz besetzten Bürgertreff, die Debatte laufe bisher an ihrer Einrichtung vorbei – obwohl dringend ein neuer Hort benötigt würde.
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