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Wie früher. Das Barberini sieht fast so aus wie vor der Zerstörung.
©  Thilo Rückeis

Barberini in Potsdam: Palast Barberini ist "Gebäude des Jahres"

Kurz vor der Eröffnung wird der Palast Barberini zum Gebäude des Jahres gekürt. Am 21. Januar öffnet das Museum für Besucher - kostenlos.

Potsdam - Der Verein Stadtbild Deutschland, der sich für die Rekonstruktion historischer Bauten einsetzt, hat den Palast Barberini zum Gebäude des Jahres gekürt. In einer Umfrage habe die Mehrheit der Mitglieder für den Museumsbau gestimmt, wie der Verein am gestrigen Montag mitteilte.

Mit dem Bau sei ein wesentlicher Beitrag zur Stadtreparatur Potsdams geleistet worden, hieß es zur Begründung. Es handele sich „um eine sorgfältige und qualitativ besonders hochwertige Rekonstruktion“ des Vorkriegsbaues. Die wiederherzustellenden Fassaden seien unter Einsatz traditioneller Handwerkstechniken gefertigt worden, gleiches sei im Innenraum versucht worden – etwa bei den Säulen und Decken in der Eingangshalle, die mit Rabitzputz gefertigt worden seien. „Wir hoffen, dass dieses Gebäude seinen Beitrag dazu leisten wird, Rekonstruktionen sowie Bauen im klassischtraditionellen Stil noch stärker städtebaulich zu etablieren.“ Die Auszeichnung gelte neben dem Architekten Thomas Albrecht auch dem Berliner Unternehmer Abris Lelbach, der mit der Hasso Plattner Förderstiftung dieses Projekt zu verwirklichen begonnen habe, sowie dem Bauherrn, der Museum Barberini GmbH. „Der Verein will damit insbesondere das persönliche und finanzielle Engagement Hasso Plattners würdigen, ohne das diese Rekonstruktion wie auch die Wiederherstellung des Potsdamer Stadtschlosses in historischer Außengestalt wohl nicht möglich gewesen wäre.“

Verein: "Der Schönheit verpflichtet"

Der Verein mit Sitz in Berlin setzt sich nach eigenen Angaben bundesweit für die Rekonstruktion von historischen Gebäuden ein. „Der Schönheit verpflichtet. Deutschlandweite Initiative für Rekonstruktion und Stadtreparatur“ lautet der Slogan auf der Facebookseite. Seinem Internetauftritt zufolge kämpft der Verein aktuell zum Beispiel für den Wiederaufbau eines Flügels der Burg in Karlsruhe oder gegen die Errichtung eines Neubaus in der Bamberger Innenstadt. Seit wann ein „Gebäude des Jahres“ gekürt wird und welche Bauten mit diesem Preis in den vergangenen Jahren ausgezeichnet wurden, war am Montag nicht zu erfahren – der Verein war für Nachfragen nicht zu erreichen.

Der Potsdamer Barberini-Palast wurde 1771/72 errichtet, im Zweiten Weltkrieg wurde er zerstört und von 2013 bis 2016 äußerlich weitgehend originalgetreu wiederaufgebaut. Finanziert hat den Bau die Hasso Plattner Förderstiftung, die auch Träger des Museums sein wird. Der Mäzen und SAP-Mitbegründer Plattner will das Haus nach seinem Tod zum ständigen Sitz seiner Sammlung machen – außerdem sollen hochkarätige Sonderausstellungen gezeigt werden.

Kostenloser Eintritt am 21. Januar

Eröffnet wird das Haus am 20. Januar im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Tags darauf können die Potsdamer das Museum im Rahmen des Mitte-Festes „Unterwegs im Licht“ zwischen 15 und 21 Uhr kostenlos erkunden und sich die Eröffnungsausstellungen mit dem Titel „Impressionismus. Die Kunst der Landschaft“ und „Klassiker der Moderne“ ansehen.

Allerdings teilt das Museum auf seiner Internetseite bereits mit: „Zum Schutz der Kunstwerke können wir jedoch nur einer begrenzten Anzahl an Besucherinnen und Besuchern zeitgleich den Einlass ins Museum gewähren. Für mögliche Wartezeiten bitten wir deshalb um Ihr Verständnis.“

Erster regulärer Öffnungstag: 23. Januar

Wer die Geduld hat, kann im Museum jede Viertelstunde an Kurzführungen teilnehmen. Zudem sind Kinderführungen, ein Kinderkonzert der Kammerakademie und ein Kreativkonzert geplant. Vor dem Haus soll zudem eine Licht-Kunst-Aktion die Motive aus den Gemälden – etwa Seerosen, Brücken und Schiffe – in die Stadt projizieren. Der erste reguläre Öffnungstag ist dann der 23. Januar.

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