Corona-Lage in Potsdam: Omikron bringt Rathaus an Grenzen
Die Corona-Hotline ist aufgrund des Infektionsgeschehens überlastet, bei der Auswertung der Labortests kommt es zu Wartezeiten. Am Dienstag wurden 467 neue Ansteckungen gemeldet.
Potsdam - Das städtische Gesundheitsamt gerät in der Omikronwelle an Kapazitätsgrenzen. „Die große Anzahl von Neuinfektionen in Potsdam hat in den vergangenen Tagen dazu geführt, dass nicht mehr alle Fälle tagesaktuell bearbeitet werden konnten“, räumte ein Stadtsprecher am Montag ein. Wie berichtet sind die Fall- und Inzidenzzahlen für Potsdam seit Mitte Januar vom Robert Koch-Institut (RKI) unter Berücksichtigung der Nachmeldungen erheblich nach oben korrigiert worden. Es geht mittlerweile um Inzidenz-Korrekturen um bis zu 200 Punkte nach oben.
Von den Verwaltungsmitarbeitenden würden täglich Informationen für bis zu 900 „Fälle“ in die Systeme eingegeben, so der Sprecher. „Zudem kommt es seit einigen Wochen zu starken Belastungen der Labore“, erklärte er. So könne es beispielsweise sein, dass ein Infizierter am Montag einen positiven Schnelltest und Symptome hat, die PCR-Bestätigung aber erst Freitagnachmittag beim Gesundheitsamt eingeht und Samstag übermittelt wird. Der Fall tauche dann in den Sonntagszahlen als Neuinfektion auf, gehe aber rückwirkend für Montag in die Inzidenz ein.
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Überlastet ist momentan auch die Corona-Hotline im Rathaus. Das Gesundheitsamt schaffe es aktuell nicht mehr, „die Menschen in die Quarantäne zu versetzen und alle zu kontaktieren“, so der Sprecher. Daher gelte bereits seit November eine Allgemeinverfügung, die regelt, was Bürger*innen im Fall eines Positivtests beachten müssen. Das sei aber offenbar vielen Betroffenen nicht bekannt. Die Hotline könne das Anrufaufkommen „nur teilweise bewältigen“. Der Sprecher verweist auf www.potsdam.de/corona, wo viele Fragen beantwortet werden.
Am Dienstag vermeldete die Stadt 467 neue Infektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 1517,7. In Potsdams Krankenhäusern werden den Angaben zufolge 55 Covid-Patient*innen behandelt, sechs mehr als vor einer Woche. Auf den Intensivstationen befinden sich vier Personen, am vergangenen Dienstag waren es acht.
570 Kinder infiziert
Die Zahl der infizierten Kinder und Jugendliche ist leicht zurückgegangen. Laut Stadt waren am Montag 570 Kinder (Vorwoche: 755) und 121 Mitarbeitende aus Schulen und Kitas betroffen. Als Kontaktpersonen sind 1105 Kinder in Quarantäne – ungefähr auf Vorwochenniveau.
Im Rahmen von Protesten gegen die Corona-Auflagen zogen am Montagabend begleitet von Trillerpfeifen und Hupen nach Angaben eines dpa-Reporters Hunderte Menschen durch die Innenstadt. Die Polizei sicherte den Protestzug auch zu Pferd ab. Am Nauener Tor gab es eine Gegenkundgebung. Insgesamt waren in der Landeshauptstadt vier Versammlungen angemeldet.
Am Brandenburger Tor stellte die Polizei nach eigenen Angaben Hinweisschilder auf und informierte über Lautsprecher, dass ein sogenannter „Lichter Spaziergang“, zu dem aufgerufen worden war, verboten wurde. Bei allen Versammlungen sei es friedlich geblieben, so das Fazit der Einsatzkräfte. (mit dpa)
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