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Handball in Potsdam: Obdach für Füchse im Adlerhorst

Weil ihre Heimstätte Anfang Februar belegt ist, können die Handballer der Füchse Berlin dort nicht ihre EHF-Cup-Partie gegen St. Raphael bestreiten. Sie weichen in Potsdams MBS-Arena aus, wo ihr Kooperationspartner VfL zu Hause ist. Jener VfL hat einen Leistungsträger an sich gebunden.

Ihr Revier ist die Max-Schmeling-Halle. Doch Anfang Februar werden die Füchse Berlin daraus vertrieben. Weil dort die Hallenhockey-Weltmeisterschaft stattfindet, muss der Handball-Bundesligist für sein Auftaktspiel der EHF-Cup-Gruppenphase gegen den französischen Club St. Raphael ausweichen. Obdach bekommen die Berliner in Potsdam: Die MBS-Arena wird für den Abend des 7. Februar zum alternativen Fuchsbau. Erstmalig steigt dann eine Pflichtpartie des zweifachen Vereinsweltmeisters am Luftschiffhafen – und das dann gleich auf der Europapokalbühne.

„Wir haben die Gelegenheit sofort ergriffen und freuen uns, dass wir im neuen Jahr ein Spiel in Potsdam austragen dürfen. Wir haben in Potsdam viele treue Fans und wollen ihnen damit etwas zurückgeben“, sagt Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. Für dessen Club ist die MBS-Arena aber keinesfalls unbekanntes Terrain. Am 18. Januar 2012 hatten die Füchse mit einem Handballmatch gegen den VfL Potsdam die moderne Halle eingeweiht und veranstalten inzwischen traditionell ihren Saisonauftakt gemeinsam mit dem Potsdamer Kooperationsverein am Luftschiffhafen. „Die Füchse Berlin haben ja die MBS-Arena praktisch miteröffnet“, sagt Andreas Klemund. Dem Geschäftsführer der Luftschiffhafen GmbH ist bewusst, dass die Stätte in Brandenburgs Landeshauptstadt mit ihren 2055 Zuschauerplätzen „eigentlich zu klein“ sei für den EHF-Pokalsieger von 2015, dessen Schmeling-Halle 9000 Besucher fasst. Daher gelte Klemunds Dank Bob Hanning, „der sich ausdrücklich dafür eingesetzt hat, dieses Spiel in die handballbegeisterte Stadt Potsdam zu geben. Die Potsdamer Fans werden es ihm danken“.

Vertrag bis 2020 für Torwart Angelo Grunz

Mit dem Gast-Pflichtspiel der Füchse im angestammten Horst der VfL-Adler wird die Zusammenarbeit zwischen Berlins und Brandenburgs Top-Handball-Adresse um eine weitere Note angereichert. Schon seit Längerem stärken sich beide Clubs durch gezielte Spielerwechsel, um den Akteuren – und damit folglich auch den Teams – Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu bieten.

Ein Beispiel ist Angelo Grunz. Der Torwart besuchte einst Potsdams Sportschule und ging dann als A-Jugendlicher zu den Füchsen, wo er deutscher Nachwuchsmeister wurde und bei den Männern Fuß fasste. Nach Zwischenstationen in Essen sowie Braunschweig kehrte der 23-Jährige im vergangenen Sommer zum VfL zurück. Er etablierte sich schnell als Leistungsträger und ist laut Alexander Haase, dem sportlichen Leiter der Potsdamer und Ex-Füchse-Assistenztrainer, „einer der besten Keeper der 3. Bundesliga“. Entsprechend froh ist er, dass Grunz nun seinen Vertrag beim VfL vorzeitig bis Sommer 2020 verlängert hat. Haase: „In vielen Partien hat Angelo nicht nur überdurchschnittlich pariert, sondern zudem unglaublich viel Emotionen auf die Mitspieler übertragen.“ 

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