Energie Cottbus gegen SV Babelsberg 03: Nulldreier verlieren 0:3
Der SV Babelsberg musste sich im Regionalliga-Brandenburgderby auswärts Energie Cottbus geschlagen geben. Ein Unachtsamkeit in der Defensive und ein sehr umstrittener Foulelfmeter brachten den SVB auf die Verliererstraße.
Cottbus - Vom Lausitzer Himmel strömte der Dauerregen hinab ins Stadion der Freundschaft, als die Regionalliga-Fußballer des SV Babelsberg 03 in die Kabinen trotteten. Pitschnass und ohne Punkte. Mit 0:3 (0:1) verloren die Nulldreier am Samstag das Brandenburgderby beim FC Energie Cottbus.
SVB-Trainer Cem Efe zog nach Abpfiff zunächst das Positive aus dem Auftritt seiner Mannschaft. Sie habe sich „bis zum Ende gewehrt“, befand er, um anschließend zum Mangel des Teams überzugehen. „Wir müssen unserer jungen Mannschaft einfach ein paar Sachen mit an die Hand geben. Fußball ist nicht nur Talent. Auch eine gewisse Ruhe und vor allem Entschlossenheit gehören dazu“, resümierte Efe, der in Cottbus ohne die verletzten Andis Shala und Philip Saalbach sowie den gelbgesperrten Ugurtan Cepni auskommen musste. Dies machte sich in allen Mannschaftsteilen bemerkbar. Während die SVB-Defensive anfällig war, agierten die Offensivleute häufig ohne Durchschlagskraft. „Viele, die den Anspruch haben, spielen zu wollen, sind weit davon entfernt. Gerade in Abwesenheit der Verletzten“, kritisierte der Coach.
Babelsberg hatte das Geschehen zunächst im Griff
5676 Zuschauer, darunter rund 500 Fans aus Babelsberg, sahen vorgestern von Beginn an ein intensives Match mit gewisser Härte, aber ohne gröbere Fouls. Das erste Ausrufezeichen setzte SVB-Mittelfeldmann Lovro Sindik nach elf Minuten. Seinen Flachschuss aus knapp 30 Metern parierte Cottbus-Keeper Avdo Spahic. Die Gäste hatten das Geschehen zunächst gut gegen den Drittliga-Absteiger im Griff. Doch plötzlich trafen die Hausherren überraschend durch Björn Ziegenbein zum 1:0 (20.). „Ein individueller Fehler führt zu diesem Tor. Diesen nutzt Energie brutal aus“, stellte Cem Efe fest. FCE-Spieler Benjamin Förster setzte sich auf der rechten Abwehrseite der Nulldreier durch, passte in die Mitte und im Rücken von Lukas Knechtel stürmte Ziegenbein heran und netzte ein.
Die Babelsberger brauchten zunächst etwas Zeit, um wieder zurück zum Spielrhythmus zu finden. Acht Minuten nach dem Rückstand bot sich dann für Matthias Steinborn die große Chance zum Ausgleichstreffer. Nach einer Sindik-Flanke stieg Steinborn freistehend zum Kopfball hoch und setzte das Leder aus Nahdistanz knapp am gegnerischen Kasten vorbei. „Wir haben das System dann geändert und wollten in der zweiten Halbzeit mit mehr Mut spielen“, verriet Efe später seine Gedankenspiele in der Halbzeitpause.
Pläne für die zweite Halbzeit alsbald zunichte gemacht
Bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff wurden seine Pläne aber komplett über den Haufen geworden. Nach einem Duell mit SVB-Innenverteidiger Laurin von Piechowski war der Cottbuser Kevin Weidlich im Sechzehnmeterraum zu Boden gegangen. Die Entscheidung des Schiedsrichters: Foulstrafstoß. Bei den Babelsbergern herrschte Entsetzen, sie protestierten in aller Heftigkeit. „Das war kein Elfmeter. Dies hat dem Gegner natürlich in die Karten gespielt“, urteilte Efe über die Szene, die letztlich Fabio Viteritti zum 2:0 verwertete. Anschließend fehlte wiederum Steinborn noch weniger zum Treffer als bei seiner großen Möglichkeit im ersten Durchgang. Nach einem Freistoß lenkte er den Ball per Kopf an den rechten Pfosten. Präziser machte es Cottbus. Mit dem 3:0-Kopfballtor durch Kevin Weidlich in der 60. Spielminute war dann alles entschieden, wenngleich die Kiezkicker nicht aufsteckten.
Dreimal musste also SVB-Torwart Marvin Gladrow vorgestern gegen seinen Ex-Club den Ball aus dem Kasten holen. Seine Rückkehr nach Cottbus hatte er sich ganz anders vorgestellt. Er wollte mit Nulldrei Zählbares einfahren, denn wie hatte er vorab erklärt: „Wir wollen nicht um die goldene Ananas spielen.“ Momentan sieht es jedoch danach aus. Nachdem der SV Babelsberg 03 an zwei aufeinanderfolgenden Spieltagen die prestigeträchtigen Duelle gegen den BFC Dynamo und Energie Cottbus verloren hat, steht er mit 19 Punkten nun auf Platz elf der Tabelle – mitten im Niemandsland.
SVB: Gladrow – Eglseder, von Piechowski, Akdari, Knechtel (50. Salla) – Sindik, Stang (77. Fiegen) – Cubukcu – Steinborn, Özgöz, El-Jindaoui (66. Koch)
Matthias Schütt
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