Gedenken: Noch eine Potsdamer Konferenz
Nach dem Verein Hiroshima-Platz gibt es eine zweite Initiative für eine Neuauflage der Potsdamer Konferenz anlässlich des 75. Jubiläums 2020.
Potsdam - Eine weitere Initiative plant 75 Jahre nach dem historischen Ereignis eine Neuauflage der Potsdamer Konferenz. Der offenbar neu gegründete Initiativkreis „Neue Potsdamer Konferenz“ teilte am Montag mit, dass er ein solches Treffen im Juli und August 2020 organisieren wolle. Absenderin der Ankündigung ist die Potsdamerin Susanne Alimoradian. Ende Juli hatte bereits der Verein Hiroshima-Platz-Potsdam ähnliche Pläne verkündet.
Bei der Konferenz vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 hatten die drei Siegermächte des Zweiten Weltkriegs das Potsdamer Abkommen beschlossen. Laut Initiativkreis sei die Folge eine Nachkriegsordnung gewesen, die „trotz Kalten Kriegs und Rüstungswettlauf für Mitteleuropa eine lange Friedensperiode brachte“. Heute befinde sich die Welt geopolitisch in einem Wandel, von dem mehr denn je enorme Bedrohungen ausgingen. Jüngstes Beispiel sei die Kündigung des INF-Vertrages durch US-Präsident Donald Trump – ein Abkommen über das Verbot von Atom-Mittelstreckenraketen.
Potsdam soll ein Signal für den Frieden setzen
Aufgrund seiner historischen Verantwortung habe Potsdam „die historische Pflicht und Chance zugleich“, 2020 ein Signal für den Frieden zu setzen, so der Initiativkreis. Die Konferenz soll im Juli und August kommenden Jahres stattfinden. Teilnehmen sollen Vertreter von Politik, Zivilgesellschaft, Stadtverwaltung und Wissenschaft. Sie sollen Positionen entwickeln, „die einen ausdrücklichen Beitrag von internationaler Relevanz zur Umkehr von Konfrontationspolitik und Aufrüstung hin zu Abrüstung, Anerkennung und Respektierung der UN-Charta, Entspannungspolitik sowie kollektiver Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und in der Welt“ leisten sollen. Details sollen im Herbst bekanntgegeben werden.
Einen Zusammenhang mit den Plänen des Vereins „Hiroshima-Platz-Potsdam“ gibt es nicht, wie der Vereinsvorsitzende und Grünen-Stadtverordnete Uwe Fröhlich den PNN sagte. Auch dieser plant eine „internationale Konferenz zur weltweiten Abrüstung und zum Verbot von Atomwaffen“. Eine Kooperation wollte Fröhlich aber nicht ausschließen.
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