Kommentar zum Bürgerdialog zur Garnisonkirche: Nicht ohne Bürger
Ein Bürgerdialog ohne Bürger? So werden doch die ausgeschlossen, um die es eigentlich geht, meint PNN-Autor Stefan Engelbrecht. Und findet, dass es bald eine Entscheidung braucht.
Potsdam - Der Bürgerdialog zur Zukunft der Garnisonkirche stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Mehrfach musste selbst Oberbürgermeister Jakobs beide Seiten aufrufen, offen in den Dialog zu gehen und einem Kompromiss eine Chance zu geben. Doch worin könnte die Schnittmenge liegen? Kirche ja, Kirche nein, Turm auf jeden Fall, nein, darüber muss diskutiert werden. Befürworter und Gegner beharken sich seit Jahren kräftig, zu einer sachlichen Debatte sind sie derzeit offenbar nicht in der Lage.
Und jetzt sollen es Gespräche unter Ausschluss der Öffentlichkeit richten? Sicherlich, wenn Medienvertreter und interessierte Bürger zuhören, steigt die Versuchung, sich zu produzieren und auf der emotionalen Schiene zu fahren – wie es ja auch gut dieser Tage beim Bahnstreik zu beobachten ist. Wie beim Clinch zwischen GDL und Bahn geht es um die Deutungshoheit, um die Stammtische und die öffentliche Meinung.
Ein Bürgerdialog lässt sich in Potsdam aber keinesfalls ohne seine Bürger organisieren. Sonst werden eben die ausgeschlossen, um die es doch eigentlich geht. Und schließlich ist doch sehr wahrscheinlich, dass auch nach den Sommerferien die Gräben unverändert tief sind. Irgendwann muss eine Entscheidung her – auch wenn die Verlierer nicht glücklich sein werden.
Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de!
Stefan Engelbrecht
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