Kommentar zur Lage am Hauptbahnhof: Nicht nur reine Sicherheitsmaßnahmen sind nötig
Dass alle Beteiligten über Maßnahmen für mehr Sicherheit am Potsdamer Hauptbahnhof beraten wollen, ist eine gute Idee. Aber die Akteure sollten sich nicht nur auf den reinen Sicherheitsaspekt konzentrieren. Ein Kommentar.
Potsdam - Die Zahlen zu Gewaltdelikten am Hauptbahnhof zeigen, dass Alarmismus fehl am Platz ist. Die Lage ist nicht etwa in den vergangenen Monaten eskaliert oder komplett aus dem Ruder gelaufen, auch wenn das manch einer so darstellen mag. Trotzdem ist es eine gute Idee, zum Thema Sicherheit am Bahnhof alle Beteiligten an einen Tisch zu holen und Maßnahmen zu erarbeiten. Denn: Ja, es gibt Gewalttaten am Hauptbahnhof, und ja, manche fühlen sich dort unsicher – und deshalb sollte man auch überlegen, wie man die Lage verbessern kann.
Die Maßnahmen sollten sich dabei aber nicht auf den reinen Sicherheitsaspekt konzentrieren, indem etwa Kontrollen von Polizei und Wachschutz verstärkt werden. Sondern die Runde sollte auch nach den Ursachen suchen, warum sich unter anderem viele Gruppen von Jugendlichen oder auch Wohnungslose dort aufhalten.
Es sollte auch darüber nachgedacht werden, wie man diese Situation entzerren kann. Nicht, indem man diese Personen dort vertreibt oder ihnen den Bahnhof unattraktiv gestaltet. Sondern indem man für die verschiedenen Zielgruppen auch im Zentrum Räume schafft, wo sie sich gerade in der kälteren Jahreszeit treffen und Zeit verbringen können. Das wäre für alle Seiten ein Gewinn.
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