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Kommentar über Potsdamer Stadtkanal: Neuer Lobbyist?

Bernd Rubelt hat den Stadtkanal für sich entdeckt. Peer Straube über einen Schimmer der Hoffnung für ein großes Projekt für Potsdam.

Werfen wir einen Blick zurück in das Jahr 2016: Das letzte Teilstück des Stadtkanals wird feierlich eröffnet. Der Oberbürgermeister, glücklich lächelnd, weiht ihn vom Boot aus ein, eine Kolonne von Sportbooten schippert auf dem Kanal durch die gesamte Innenstadt. Nun, so war es bekanntlich nicht. Doch so hätte es kommen können, wenn die vor 15 Jahren vorgestellte Machbarkeitsstudie umgesetzt worden wäre. 2016, stand in dem Papier, könnte der Stadtkanal fertig sein. Die Realität sieht anders aus. Noch immer gibt es nur zwei freigelegte Teilstücke – und keine Aussicht auf weitere Grabungsarbeiten an Potsdams einst die Innenstadt prägendem Wasserlauf. Doch erstmals seit Jahren wieder gibt es leise Hoffnung.

Der neue Baudezernent Bernd Rubelt hat das Projekt für sich entdeckt. Er will bis 2018 die alte Machbarkeitsstudie prüfen und einen neuen, realistischen Fahrplan für den Weiterbau erstellen. Auch wenn es noch lange dauern wird: Allein das Thema wieder auf die Agenda zu heben, verdient Lob. Denn Schuld am jahrelangen Stillstand ist nicht nur der Geldmangel. Es gab im Rathaus auch niemanden, dem das Projekt wirklich am Herzen lag. Mit Rubelt könnte sich das ändern. Der Baubeigeordnete will die öffentlichen Freiräume in einer zunehmend dichter bebauten Stadt sichern und ausbauen.

Ein besserer Ansatzpunkt als der Stadtkanal lässt sich dafür kaum finden. Das Plus an Lebens- und Aufenthaltsqualität, das der historische Wasserlauf für die Innenstadt brächte, ist kaum zu überschätzen. Sicher, es wird Widerstände geben. Genau deshalb braucht der Kanal im Rathaus einen Lobbyisten. Die Aufgabe ist gewaltig. Herr Rubelt, fangen Sie an!

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Bericht: Warum der Stadtkanal nun wieder in den Fokus der Potsdamer Stadtplanung rückt

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