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Zukunftsvision: So könnte die Promenade aussehen.
© Visualisierung: Müller Reimann Arch.

Wohnen in Potsdams Norden: Neue Häuser von Krampnitz sollen niedriger werden

Der Entwicklungsträger stellte die überarbeiteten Pläne für das Neubaugebiet im Potsdamer Norden vor. Der Bau einer weiterführenden Schule bleibt demnach offen.

Potsdam - Die Bundesstraße 2 scheint das größte Problem bei der Planung des neuen Stadtviertels am Krampnitzsee zu sein. Auf dem Forum Krampnitz stellte der Entwicklungsträger Potsdam am Dienstag den neuesten Stand der Planung vor. Die B2 soll nicht, wie ursprünglich vorgesehen, nah am Ufer verlaufen, sondern wird auf einen der beiden Stadtplätze geführt.

Angst vor zu viel Verkehr

Rund 80 Interessierte aus Potsdam und Umgebung waren zur zwölften öffentlichen Sitzung des Forums in die Zentrale der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam in der Pappelallee gekommen. Die schwierige Verkehrssituation in Krampnitz, das bis 2038 in mehreren Schritten bis auf eine Einwohnerzahl von 10.000 wachsen soll, stand für viele Besucher im Vordergrund.

„Die Verkehrsbelastung wird hoch sein“, prognostizierte die Stadtverordnete Frauke Höth (Die Andere) schon eingangs der mehr als zweistündigen Diskussion. Ralf Jäkel, Stadtverordneter der Linken, warnte die Planer: „Sie werden mit der abgeknickten Bundesstraße wunderbare Stauerlebnisse haben.“ Er sei davon überzeugt, „dass 70 Prozent der Fahrzeuge „von Potsdam nach Berlin und in der Gegenrichtung nicht das Ziel haben, nach Krampnitz zu wollen, „damit sie einen Blick auf das Quartier“ werfen könnten. Die Planer schätzten den Knick der B2 in Krampnitz aber nicht als Ursache künftiger Staus, sondern als Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer ein, weil der Verkehr verlangsamt werde.

Bebauung modifiziert

Krampnitz war nie als Hochhaussiedlung geplant. Und dennoch war für fast alle Zuhörer neu, was David Overthür, Projektleiter der Pro Potsdam für Krampnitz, bekanntgab: Bei der Überarbeitung der Pläne seien die Höhen einiger Häuser verringert worden. Am nordwestlichen Rand des Areals sollen die Bauten statt bisher fünf nur vier Etagen haben, der geplante Büroturm war bisher mit einer Höhe von zehn bis 14 Stockwerken vorgesehen, er soll nun nur noch zehn bis zwölf Stockwerke bekommen.

Großes Interesse zeigte das Publikum an der Frage, wie das neue Gesicht des Stadtteils an der Uferpromenade aussehen soll. Der Höhenunterschied von rund fünf Metern vom Zentrum bis zum Wasser könnte durch eine terrassenähnliche Architektur attraktiv ausgeglichen werden. Wieland Niekisch, CDU-Stadtverordneter und Vorsitzender des Bauausschusses, hob zwar die „wunderschöne Situation am Wasser“ hervor. Doch die neuen Häuser seien ihm „zu schematisch“, „das sieht aus wie eine 08/15-Promenade irgendwo auf Mallorca“. Die Bebauung müsse „individueller und Potsdam-typischer“ gestaltet werden. Das rief Bernd Rubelt, den parteilosen Beigeordneten für Stadtentwicklung und Bauen, auf den Plan: „Ich würde davor warnen, Mallorca und solche Bilder aufzurufen. Wir reden hier über räumliche Skizzen.“

Zentrale Paketstation geplant

Die Bürger trieben auch in dieser Planungsphase Details um. Winfried Sträter, Ortsvorsteher von Groß Glienicke, fragte, wie verhindert werden könne, „dass die Paketdienste ständig durchs Viertel sausen“. Das Problem ist wohl schon gelöst: DHL, UPS und andere werden ihre Pakete nicht mehr vor die Tür der Empfänger fahren, sondern zu einer zentral gelegenen Paketstation bringen, die etwa nahe der geplanten Kita eingerichtet werden könnte.

Antworten auf weitere Fragen

  • Wird es einen barrierefreien Zugang zur Promenade geben? Die Antwort: Ja.
  • Ist eine Busspur vorgesehen, damit Busse auf der B2 an Staus vorbeifahren können? Antwort: Ja.
  • Lassen sich Planungsfehler wie am Campus Jungfernsee vermeiden, wo die Tram und Busse zu weit vom Warteplatz der Fahrgäste halten und sie vor Abfahrt nicht einsteigen lassen? Antwort: Ja, es wird einen Bahnsteig für das komfortable Umsteigen geben.

Bert Nicke, Geschäftsführer der Pro Potsdam, legte die neue Planung für Krampnitz vor. Wenn Ende 2023 die ersten Bewohner kämen, würden die Grundschule und ein Supermarkt fertig sein. 2024 kämen rund 760 neue Bewohner nach Krampnitz, 2026 könnte ein Demenzdorf eröffnet werden. 2029 soll die Tram fahren, 2036 bis 2038 werde die Entwicklung abgeschlossen sein. Der Bau einer weiterführenden Schule sei noch offen.

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