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Zahlreichen jungen Bäumen im Nuthepark unweit des Hauptbahnhofs hat der vergangene Hitzesommer zugesetzt. 
© Andreas Klaer

Bäume im Nuthepark: Neu gepflanzt und schon vertrocknet

Zahlreiche Jungbäume im Potsdamer Nuthepark haben ihren ersten Hitzesommer nicht überlebt. Möglicherweise wurden bei der Anpflanzung Fehler gemacht.

Potsadm – Erst im Juni vergangenen Jahres wurde die Grünanlage hinter dem Potsdamer Hauptbahnhof entlang der Neuen Fahrt als Teil des Nutheparks neu eröffnet. 57 Bäume elf verschiedener Arten wurden auf dem Areal angepflanzt, darunter Eiche, Feldahorn, Traubenkirsche, Mehlbeere und Sumpfzypresse. Nach dem erneut trockenen Sommer sind einige der jungen Bäume aber bereits schwer geschädigt beziehungsweise abgestorben. „Der Zustand der Bäume ist nur teilweise befriedigend“, teilte Stadtsprecherin Christine Homann den PNN mit. Circa zehn bis zwölf Stück, meist Eichen, seien abgestorben, etwa acht bis zehn Bäume befänden sich ‚im Stress‘.

Für die Landschaftspflege ist die TBR Recycling GmbH aus Teltow zuständig. Die Pflege der Bäume geht über vier Jahre und schließt auch das Ersetzen von abgestorbenen Bäumen mit ein. Im Februar oder März sollen die betroffenen Bäume ausgetauscht werden, teilte Stefan Schumann, verantwortlicher Projektleiter von der TBR Recycling GmbH, den PNN mit. Zuvor sei eine gemeinsame Begehung mit Vertretern der Stadtverwaltung geplant. 

Fehler bei der Standort-Bewertung?

Erst dann könne er Genaueres über den Zustand der Bäume sagen und wie viele davon abgestorben seien, so Schumann. Fest stehe aber bereits, dass sich die vertrockneten Bäume vor allem im Bereich des Spielplatzes befänden. Dort komme am meisten Sonne hin. „Da haben wir die Standorte vielleicht falsch bewertet“, gesteht der Projektleiter ein. Derzeit müssten die Bäume im Nuthepark nicht gegossen werden, im Frühjahr und Sommer etwa alle 14 Tage. Das hänge aber auch von der Hitze und den Niederschlägen ab, so Schumann.

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Seit den trockenen und regenarmen Sommern in den vergangenen Jahren werden absterbende Bäume in Potsdam zu einem immer größeren Problem. Im vergangenen Sommer sprach Michael Rohde, Gartendirektor der Schlösserstiftung, gegenüber den PNN von 800 bis 1000 abgestorbenen Bäumen in den Welterbeparks und -gärten der Stiftung. Wegen der Gefahr durch herabfallende Äste musste die Stiftung 2019 Teile ihrer Parks schließen. Auch die Bäume in Potsdamer Wälder wie das Katharinenholz leiden stark unter der Trockenheit, selbst wenn sie nicht gänzlich vertrocknen. Durch den Wassermangel sind sie geschwächter, sodass Schädlinge es leichter haben, sich auszubreiten.

Baumzustandsbericht ist in Arbeit

Um sich an die Veränderungen durch den Klimawandel anzupassen und das Absterben zu verhindern, erarbeitet die Potsdamer Stadtverwaltung derzeit einen Baumzustandsbericht, der voraussichtlich bis zum Ende des ersten Quartals vorgelegt werden soll, berichtet Homann. In diesem Zusammenhang werde auch ein Bewässerungskonzept im Fachausschuss vorgestellt und diskutiert.

Im vergangenen Jahr hat die Stadtverwaltung bereits ein erstes Projekt gestartet: Um zahlreiche Bäume wurden spezielle grüne Wassersäcke gewickelt, die ihren Inhalt langsam direkt in den Wurzelbereich abgeben und so für eine effiziente und nachhaltige Bewässerung sorgen. Ein Beutel umfasst bis zu 100 Liter. 564 Bewässerungssäcke seien 2020 erstmals in Potsdam eingesetzt worden, so die Stadtsprecherin. Im Zeitraum zwischen Juni und Oktober seien die Säcke jeweils zehn Mal neu aufgefüllt worden.

Dabei fiel auf: „Die Wassersäcke haben abweichend zu den Herstellerangaben das Wasser sehr unterschiedlich schnell abgegeben“, sagt Homann. Die Zeitspanne reiche von einer bis zu 24 Stunden. Bislang ist die Stadtverwaltung insgesamt mit dem Ergebnis zufrieden. „Es zeigt sich, dass die Säcke ein gutes Mittel sind, die Bewässerung der dürregeplagten Bäume zu organisieren.“ Das habe sich vor allem dadurch gezeigt, dass der vorzeitige Laubfall, wie er in den vorigen Jahren zu beobachten gewesen war, dieses Jahr überwiegend ausgeblieben sei.  

Allerdings steht in diesem Jahr nicht dieselbe Menge an Beuteln zur Verfügung. Durch Beschädigungen, Vandalismus und Verschleiß seien es etwa 15 Prozent weniger. Um die Menge der Bewässerungssäcke künftig zu erhöhen und noch mehr städtische Bäume damit zu versorgen, müssten allerdings zunächst entsprechende Mittel in der Haushaltsplanung eingestellt werden.

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