Hunderttausende Euro Schaden im Park Sanssouci: Nackter randaliert in Orangerie und Neuen Kammern
Ein 23-Jähriger hat in der Nacht zu Mittwoch im Park Sanssouci durch Randale massiven Schaden angerichtet. Dann sprang der Mann vom Dach der Orangerie und verletzte sich schwer.
Potsdam - Ein 23-Jähriger hat in der Nacht zu Mittwoch im Park Sanssouci randaliert und dabei nach Schätzungen der Polizei Schäden im sechsstelligen Bereich angerichtet. Wie die Polizeidirektion West am Mittwoch mitteilte, hatte eine Zeugin gegen 23.39 Uhr verdächtige Geräusche im Bereich der Orangerie gehört und die Polizei verständigt. Der Wachschutz meldete kurz darauf, dass an den Neuen Kammern eine Scheibe eingeschlagen wurde.
Die angerückte Polizei hörte vor Ort laute Geräusche aus dem Innern der Orangerie. Die Beamten beobachteten einen Mann, der sich zunächst in dem Gebäude befand und dann auf das Dach stieg. Von dort stieß er mehrere Vasen herunter. Auch in der Orangerie habe der Mann nach Polizeiangaben erhebliche Schäden angerichtet.
Der Mann ließ sich vom Dach fallen
Um zu dem Mann vorzudringen, der sich weiter auf dem Dach befand, forderte die Polizei zusätzlich Hilfe der Feuerwehr an. Die Beamten ließen sich mit Hilfe der Drehleiter auf Höhe des Daches fahren und versuchten, mit dem Mann zu kommunizieren. Dieser war zu diesem Zeitpunkt nach Polizeiangaben völlig nackt. Plötzlich ließ sich der Mann vom Dach fallen und stürzte mehrere Meter in die Tiefe. Er erlitt schwerste Verletzungen und befindet sich derzeit in einem Krankenhaus zur Behandlung. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um einen 23 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Teltow-Fläming.
Die Polizei ermittelt nun wegen "gemeinschädlicher Sachbeschädigung" im Bereich der Orangerie, der Neuen Kammern und des Marshall-Keith-Hauses. Auch dort wurde eine Scheibe zerstört. Die Beamten prüfen auch, ob der Mann möglicherweise bereits vor dem Vorfall am Abend auffällig geworden ist. Gegen 21.30 Uhr war die Polizei wegen eines nackten Mannes zum Friedhof in der Puschkinallee gerufen worden. Als die Beamten vor Ort eintrafen, war der Mann jedoch bereits geflüchtet.
Am heutigen Mittwoch wurden die drei Häuser kriminaltechnisch untersucht. Die Orangerie war von Polizisten abgesperrt. Neben den zersprungenen Scheiben und umgekippten Blumenkübeln waren auch Blutspuren auf dem Kiesboden und an einer Fensterscheibe zu sehen.
Die Polizei beziffert den Sachschaden auf mehrere hunderttausend Euro. Diese Summe wollte der Sprecher der Schlösserstiftung, Frank Kallensee so nicht bestätigen. "Die genaue Schadenshöhe werden wir erst im Lauf der Ermittlungen beziffern können", so Kallensee auf Anfrage.
Scheiben zerstört, Türen beschädigt
Nach derzeitigem Kenntnisstand seien eine Reihe von Fensterscheiben und Türen beschädigt worden, erläuterte er. Am Marshall-Keith-Haus wurde demnach eine Scheibe zerstört, an den Neuen Kammern und der Orangerie jeweils mehrere. Auch ein Fenster der Pflanzenhalle sei zerbrochen. Zudem berichtet er von mehreren beschädigten Türen an Orangerie und Neuen Kammern. Im Innern der Orangerie habe die Schlösserstiftung aber, anders als von der Polizei berichtet, bislang keine Schäden feststellen können.
Wohl aber zerstört wurden Dekorationselemente vom Dach der Orangerie. Nach Angaben von Sprecher Kallensee handelte es sich um drei Zinkgussvasen, die beim Sturz vom Dach des Nord-Ost-Pavillons des Schlosses kaputt gingen. "Dieser Teil des Daches wurde im Rahmen des Sonderinvestitionsprogrammes zwei für die Schlösser und Gärten bereits restauriert", so Kallensee. Ob die Vasen repariert werden können oder ersetzt werden müssen, werde nun die Restaurierungsabteilung der Schlösserstiftung klären.
Für Besucher des Parks Sanssouci hat der Vorfall jedoch keine größeren Auswirkungen: Die Neuen Kammern, am Mittwoch für die polizeilichen Ermittlungen geschlossen, sollen nach Stiftungsangaben bereits am Donnerstag wieder für Besucher öffnen. Und das Orangerieschloss ist in diesem Jahr ohnehin nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Haben Sie dunkle Gedanken? Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie sich melden können.
Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.
Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen finden Sie unter: www.telefonseelsorge.de
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