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BN-Umwelt-Chef Frank Zörner, Step-Geschäftsführer Enrico Mulder, die Beigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos), der Geschäftsführer der Stadtwerke Potsdam, Wilfried Böhme, und der zweite Step-Geschäftsführer Burkhardt Greiff (v.l.) beim ersten Spatenstich.
© Andreas Klaer

Neuer Wertstoffhof in Potsdam-Süd: Müll gepflegt entsorgen

Der alte Wertstoffhof ist mittlerweile zu klein für die wachsende Stadt Potsdam. Deswegen wird nun ein neuer Hof gebaut - mit einigen Neuerungen.

Industriegebiet - Wer seinen alten Schrank beim Sperrmüll entsorgen will, soll sich ab Jahresende keinen krummen Rücken mehr holen. So planen es die Stadtwerke Potsdam, die am 12. Mai zum ersten Spatenstich für den neuen Wertstoffhof Potsdam-Süd eingeladen haben. Bis Dezember will die Stadtentsorgung Potsdam (Step) das Gelände mit Rampe und tiefergelegten Containern fertigstellen und dafür 1,6 Millionen Euro ausgeben. „Die Anlieferung läuft über die Rampe und man kann den Abfall bequem in die tiefergelegten Container herunterwerfen“, erzählte der technische Geschäftsführer der Step, Enrico Munder. Der Grund für den Neubau: Der alte Wertstoffhof sei zu klein für eine wachsende Stadt wie Potsdam.

Der neue Hof soll praktischer werden. Die großen Auffangbehälter, etwa für Holz, Papier und Metall, sind überdacht und liegen auf der rechten Seite der Rampe. Auf der gegenüberliegenden Seite können private und gewerbliche Kleinlieferanten ihre Grün- und Baumischabfälle loswerden. Wer nicht leer nach Hause fahren will, kann an Ort und Stelle Sand, Kompost und Rindenmulch kaufen und an der Rampe einladen.

Bis zu 10.000 Tonnen Müll pro Jahr

Die neue Anlage ist zunächst für eine ähnliche Müllmenge gedacht wie die alte: Enrico Munder kalkuliert mit zunächst 5000 bis 10 000 Tonnen pro Jahr. Dies könnte sich aber durch einen erweiterten Einzugsbereich ändern: „Ich rechne mit einer Zunahme, weil der Wertstoffhof auch den Potsdam-Mittelmärkern offensteht.“ So sei insbesondere mit einer Steigerung der Grünabfälle aus nahe liegenden Orten wie Bergholz-Rehbrücke zu rechnen.

Um die Abläufe zu optimieren, sollen die einzelnen Container durch eine kundenfreundliche Beschilderung mit Piktogrammen leichter erkennbar sein. Zusätzlich sollen Berater dabei helfen, die Abfälle richtig zu entsorgen. Auch das Vorfahren mit dem eigenen Auto soll ungestörter und ungefährdeter vonstatten gehen. Die Müllfahrzeuge fahren von den Seiten die vollen Container ran und holen sie ab. Eine zweite Schadstoffsammelstelle wird in der alten Halle nebenan eröffnet, die bislang für Papierabfälle zur Verfügung stand. Elektrogeräte werden wie gewohnt in offene Container hineingeschoben. Auch für Matratzen werde es eine gesonderte Sammelstelle geben. „Wir wollen eine schönere Trennung und bessere Verwertung erreichen“, sagte Enrico Munder.

Mobile Wertstoffhöfe sollen durch die Stadt fahren

Der technische Geschäftsführer der Step hat noch andere Pläne. Im kommenden Jahr will er „mobile Wertstoffhöfe“ durch die Stadt schicken, wo private und gewerbliche Nutzer im Frühjahr und Herbst den Grünschnitt und das Laub abladen können. „Das wird sicherlich gut angenommen“, erwartet Munder.

Bislang gibt es neben dem „alten“ Wertstoffhof einen weiteren kleinen auf dem Neuendorfer Anger sowie eine Kompostieranlage in Nedlitz. In der Drewitzer Straße wurden bislang jährlich bis zu 10 000 Tonnen unterschiedliche Wertstoffe angenommen. Diese würden zu „fast 100 Prozent“ wiederverwendet. Die Step würde aber gerne nicht nur das Gebiet östlich der Havel abdecken, sondern auch nördlich. „Dies ist allerdings Zukunftsmusik. Außerdem ist es schwierig, hier ein Grundstück zu bekommen“, sagte Munder.

Alle Zukunftspläne der Step gehören zur Strategie „Step 2025“, die das Unternehmen vor dem Hintergrund der stetig zunehmenden Einwohnerzahl Potsdams erarbeitet hat. Ziel sei, es den Privathaushalten und Gewerbetreibenden in Potsdam leichter zu machen, den Abfall abzugeben, den die Step nicht abhole, hatte das Unternehmen schon vor einiger Zeit angekündigt. Durch die neuen Wertstoffhöfe solle der Müll der Potsdamer besser sortiert und damit auch besser verwertbar werden – und nicht in der Restmülltonne landen.

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