Geld für Kiezprojekte: Mobiles Theater für Potsdam-West, Sportgeräte für Marquardt
Potsdams erstes Bürgerbudget-Verfahren ist in zwei Stadtteilen abgeschlossen. In anderen Stadtteilen läuft die Abstimmung noch.
Potsdam - Eine Sportgeräte-Anlage und ein Smiley-Schild zur Geschwindigkeitsanzeige in Marquardt, ein mobiles Open-Air-Theater, ein in Schuss gebrachter Bauwagen und ein autarkes Gewächshaus auf dem Lottenhof für den Potsdamer Westen: Beim ersten Bürgerbudget-Verfahren der Landeshauptstadt stehen in zwei der insgesamt sechs Sozialräume mittlerweile die Sieger fest. Im Rahmen des Bürgerbudgets können Kiezprojekte bis zu einer Höhe von 5000 Euro gefördert werden, insgesamt stehen pro Sozialraum 20.000 Euro bereit, davon 18.000 Euro für Projekte und 2000 Euro für die Organisation. Das Bürgerbudget soll künftig im Wechsel mit dem bereits seit Jahren etablierten gesamtstädtischen Bürgerhaushalt stattfinden.
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Für die Brandenburger Vorstadt, Potsdam West und Wildpark waren 19 Projektideen eingereicht worden, 13 davon entsprachen den Kriterien und standen beim Finale am vergangenen Samstag (19. Juni) zur Abstimmung. Entschieden haben eine fünfköpfige Jury sowie interessierte Bewohner*innen vor Ort im Stadtteilzentrum Lottenhof. Rund 80 Interessierte seien zur finalen Abstimmung gekommen, wie Enrico Eule vom Stadtteilnetzwerk Potsdam-West den PNN sagte.
Sieben Projekte für Potsdam-West und Wildpark beschlossen
Insgesamt sieben Projekte können nun gefördert werden. Auf Platz eins landete das Theaterprojekt „Ton und Töne“, eine mobile Theaterbühne, die mit einer Vorstellung zum Thema Emotionen an verschiedenen Orten in den drei Stadtteilen gastieren wird. Auf Platz zwei kam das „Studio 34“, ein Atelier für ein Künstlerkollektiv im Lottenhof, das mit den Fördergeld eine technische Grundausstattung und Dinge wie Regale anschaffen kann. Unter dem Titel „Schaue Bude“ wird ein Jugendbeteiligungsprojekt geplant, bei dem ein seit zwei Jahren ungenutzter Bauwagen auf dem Lottenhof-Areal wieder auf Vordermann gebracht werden soll. Auch ein solarbetriebenes sogenanntes hydroponisches Gewächshaus, in dem Pflanzen ohne Erde und energieautark herangezogen werden können - zur anschließenden Verwendung in der Nachbarschaft - hat es auf die Siegerliste geschafft. Die Projekte sollen nun bis Jahresende umgesetzt werden, wie Enrico Eule vom Stadtteilnetzwerk sagt. Auf der Webseite und in den sozialen Netzwerken werde man über Neuigkeiten informieren. Auch mit den Initiativen, die es nicht in die Endauswahl geschafft haben, bleibe man weiter in Kontakt, um mögliche andere Fördermöglichkeiten zu finden, sagte Eule.
Marquardt bekommt Sportgeräte, einen größeren Spielplatz und eine Geschwindigkeitsanzeige
In Marquardt stehen die Favoriten bereits seit dem 7. Juni fest. Dort stimmten den Angaben zufolge insgesamt 274 Menschen über die Vorschläge ab - 23 Prozent der Einwohner*innen des Ortsteils, wie Henrik Jahnke, der Manager der Kulturscheune Marquardt, vorrechnet. Bereits an der Ideensammlung hatten sich demnach mehr als 50 Menschen beteiligt. Auf Platz eins landete dort der Wunsch nach dem Aufstellen einer "Calesthenic-Anlage", bei der Eigengewichtsübungen möglich sind. Das Sportgerät könnte beispielsweise neben dem Beachvolleyplatz am Rande des Parkes platziert werden, heißt es. Die zweitmeisten Stimmen erhielt die Erweiterung des Spielplatzes an der Kulturscheune. Auf den dritten Platz kam die Aufstellung von Smiley-Geschwindigkeits-Anzeigen in der Ortsmitte. Auch ein Insektenhotel und eine Sitzgruppe im Dorfkern sollen mit dem Bürgerbudget-Mitteln finanziert werden.
Für Babelsberg, Zentrum-Ost und Klein Glienicke startet das Voting im Juli
Für den Sozialraum vier mit den Stadtteilen Babelsberg, Zentrum-Ost und Klein Glienicke startet die Abstimmung am 1. Juli. Dort waren den Angaben zufolge 43 Vorschläge eingereicht worden. Bei der Sortierung wurden 18 Vorschläge aussortiert, weil sie nicht den Kriterien entsprachen. Zur Abstimmung stehen nun unter anderem der Wunsch nach mehr Mülleimern in Zentrum-Ost, die Aufstellung einer Calisthenics-Anlage in Babelsberg Nord, ein Nachbarschaftsflohmarkt am 2020 eröffneten Nachbarschaftstreff Heidehaus oder die Begrünung des Kanalufers in Klein Glienicke. Abstimmen kann man dann bis 8. August per Post und online, einige zufällig ausgewählte Einwohner*innen werden per Post eingeladen.
Einsendeschluss für Projektideen für Schlaatz, Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld am 30. Juni
In den übrigen drei Sozialräumen läuft die Ideensammlung noch. Für den Schlaatz können Ideen bis spätestens 30. Juni per Mail an schlaatz@stadtkontor.de oder per Post eingereicht werden. Möglich ist auch die direkte Abgabe im Friedrich-Reinsch-Haus, im Bürgerhaus am Schlaatz, am Familienzentrum Bisamkiez, im Jugendclub Alpha oder im Projekthaus Erlenhof 32. Träger des Bürgerbudgetverfahrens ist dort das Stadtkontor.
Der gleiche Annahmeschluss gilt auch für Projektideen im Sozialraum 6 mit den Stadtteilen Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld. Vorschläge können bis 30. Juni per Mail an stern@stadtkontor.de oder per Post eingereicht werden. Auch eine Abgabe im Begegnungszentrum Oskar in Drewitz, im Bürgerhaus Sternzeichen oder im Stadtteilladen im Kirchsteigfeld ist möglich.
Bornim, Bornstedt, Grube, Golm, Nedlitz und Eiche: Vorschläge bis 1. August möglich
Im Sozialraum 2 mit den Stadtteilen Bornim, Bornstedt, Grube, Nedlitz, Golm und Eiche läuft die Ideensammlung noch bis 1. August. Projektvorschläge können per Mail an stadtteilarbeitbornstedt@gmail.com eingereicht werden.
Alle Informationen, Daten und Ansprechpartner zum Bürgerbudget in den Kiezen finden Sie hier.
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